Bergtour auf die Ackerlspitze - Nordanstieg
(2324 m) 03.09.16
Von der Ackerlspitze, dem zweithöchsten Gipfel des Kaisergebirges, hat man eine tolle Rundumsicht wofür sich der anstrengenden Aufstieg lohnt.
Die Ackerlspitze
Ausgangspunkt
Kaiserbachtal / Griesner Alm
Wanderparkplatz am Ende der Mautstraße
(ca. 980 m, 4 €, Stand 2016)
Routenverlauf
Parkplatz - Wanderweg 816 - kleines Griesener Tot - Griesener Kar - Ackerlspitze - Griesener Kar - Fritz-Pflaum-Hütte - Großes Griesener Tor - Wanderweg 815 - Parkplatz
ca. 7½ Std.
Tourenbeschreibung
Um zwanzig vor neun starten wir am großen Wanderparkplatz an der Griesner Alm am Ende der Mautstraße im Kaiserbachtal unsere Bergtour hinauf zur Ackerlspitze. Bei der riesigen Almhütte gehen wir entlang der Straße hinunter bis zum Abzweig über den Kaiserbach (nicht beschildert, aber eine Brücke ist da). Hier etwa 150 Meter weiter auf dem Wanderweg 801 bis nach rechts ein Pfad in den Wald hinein abzweigt. Deutliche Schilder machen hier die Wegfindung sehr einfach. Diesem Pfad folgen wir durch den Wald und ein Bachbett bis kurz vor den Wandfuss. Hier nach Links an einigen Seilversicherungen empor auf ein mächtiges und steiles Band. Im weiteren Verlauf nach Süd eindrehend steilt es weiter auf und bringt uns in vielen Serpentinen rasch höher. Schaut man sich um, so erkennt man gut, dass schnell an Höhe gewonnen wird und dabei auch schöne Tiefblicke und Ausblicke auf den gegenüberliegenden Bergrücken mit Feldberg und Schneebühl geboten sind. Etwas mühsam und rutschig zieht der Bergpfad seinen Weg durch Latschen, der später in einen Geröllsteig übergeht. Dieser verläuft ein Stück unmittelbar unterhalb der glatten Wand eines westlichen Lärcheck-Ausläufers entlang und über einen schrofigen Absatz ins Kleine Griesner Tor. Nicht zu lange an der Wand entlang wandern, sondern schauen, dass man etwas mittiger im Kar aufsteigen kann, das ist deutlich angenehmer (auf die Markierungen achten).
Nach etwa 2 Stunden erreichen wir den Boden des kleinen Griesener Tors wo ein paar Steinmandl den Weg durch den Schutt zum gegenüber sichtbaren Pfad weisen. Dann über schrofiges und blockiges Gelände in Richtung Süden und der Fritz-Plfaum-Hütte. Auf etwa 1800 m verzweigt sich dann der Weg. Geradeaus gelangt man in wenigen Minuten zur Fritz-Plfaum-Hütte, die jedoch noch nicht zu sehen ist und dem Gildensteig. Da die Sonne eben über die Gipfel blinzelt und angenehme Wärme spendet, entschließen wir uns kurzerhand zu einer kleinen Pause. Danach halten wir uns links, nehmen einen kleinen Aufschwung mit und folgen dem Pfad hinüber in das Griesener Kar, ein riesiges Schuttkar, hinauf zur Ackerlspitze. Im Kar geht es steil hinauf und etwa mittig querend in das schrofige und mit Bändern gestufte Steilgelände. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und man muss an der ein oder anderen Stelle immer wieder die Hände hernehmen. Etliche schöne und leichte Kletterstellen (bis II) lassen das Herz des ambitionierten Bergtourengehers höher schlagen. Der Weg ist im Allgemeinen bis hinauf zum Gipfel sehr gut markiert und wer ein wenig die Augen auf hat, der wird sich auch nicht versteigen.
Nach knapp 4 Stunden Gehzeit und rund 1.400 Hm im Aufstieg stehen wir völlig alleine am Gipfelkreuz der Ackerlspitze. Die Wolken hüllen uns ein und lassen nur ab und an die Sicht in die Täler und die umliegenden Berge zu. Der Wind weht kalt über den Gipfel aber wir genehmigen uns dennoch eine Brotzeit. Dabei steigt die Wolkenuntergrenze allmählich an und so können wir doch noch ein klein wenig die Aussicht genießen.
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg zurück bis zur letzten Wegverzweigung im Griesenerkar. Hier halten wir uns dann links und wandern durch das Blockgelände auf gutem Pfad zur Fritz Pflaum Hütte. An dieser vorbei und auf gut markierten Weg durch das Große Griesener Tor in vielen Serpentinen hinunter bis hinein in den Wald. Auf etwa 1200 m verschwindet der Weg im Wald und es geht ein paar Minuten relativ flach hinüber zum Weg 801. Auf diesem breiten Wanderweg nun hinunter und zurück zur Grieseneralm. Dort Endet diese sehr abwechslungsreiche und anstrengende Bergtour.
Zum Abschluss stoppen wir noch an der Fischbachalm und genehmigen uns eine kräftige Speckknödelsuppn und ein kühles Weißbier (natürlich ohne Umdrehungen), bevor wir die Heimreise antreten.
Charakter / Schwierigkeit:
- schwere Bergtour mit Kletterstellen bis II
-Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit erforderlich
- Kondition für ~1.400 Hm
- durch nordseitige Lage auch im Sommer gut geeignet
Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ausreichend Proviant und vor Allem Getränke
Beste Jahreszeit:
Mitte Juni bis Ende September.