Bärenkopf
(1991 m) 24.06.2018
Von Pertisau am Achensee in Tirol wandern wir heute auf den Bärenkopf, ein 1991 m hoher toller Aussichtsberg in der Rauer Knöll-Verzweigung im südöstlichen Karwendel. Über eine Skiepiste, breite Fahrwege, gute Bergpfade mit einer kurzen seilversicherten Kraxelstelle ist dieser Berg unschwierig zu besteigen. Belohnt wird man am Gipfel mit phantastischer Aussicht ins Rofan, das Karwendel und die Zillertaler Alpen.
Der Bärenkopf
Ausgangspunkt
Pertisau
Parkplatz beim Hotel Hubertus (ca. 940 m, 5 €/Tg., Stand 2018)
Routenverlauf
Parkplatz - Breitlahnerabfahrt - Forststraße (ab 1100 m) - Bärenbadalm - Bärenkopf - Weißenbachsattel - Bärenbadalm - Forststraße - Breitlahnerabfahrt - Parkplatz
ca. 5 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Am Wanderparkplatz kurz vorm Gasthaus St. Hubertus gehen wir durch einen Durchlass im Weidezaun und folgen dem gelben Wegweiser in Richtung Bärenkopf. Nun folgen wir der Skipiste ohne erkennbaren Pfad hinauf, nach und nach steilt der Anstieg auf. Nach einer leichten Rechtskurve wird die Piste schmaler und noch etwas steiler, so dass uns auch gleich richtig warm wird. Auf etwa 1100 m treffen wir auf einen Forstweg, wandern diesen nach links (südöstlich) weiter und folgen somit auch der Beschilderung in Richtung Bärenbadalm.
An einer Verzweigung halten wir uns scharf rechts und bleiben auf unserem Weg. Der geradeaus führende Weg ist eine Sackgasse. Auf ca. 1270 m ist der Weg an der Skipiste zu Ende. Hier auf jedenfall links haltend kurz die Piste weglos hinauf bis wir etwa 20-30 Hm höher auf einen guten Bergpfad treffen. Diesem folgen wir einfach weiter und gewinnen in 3 Serpentinen rasch an Höhe. So steigen wir durch einen lichten Bergwald der Bärenbadalm entgegen. Auf rund 1410 m treffen wir erneut auf die Skiepiste und folgen dieser auf dem nun auch breiter werdendem Weg kurznach Südwesten hinauf. Nun wird es flacher und zur Bärenbadalm ist es nicht mehr weit. Noch durch ein Gatter, dann um einen kleinen Hügel herum und schon hat man die Almhütte der Bärenbadalm im Blick. Nun noch kurz durch die Einsattlung zwischen Bärenkopf und Zwölferkopf schlüpfen und sich eine erste Pause an der Alm gönnen. Da wir heure mit einer größeren, sehr durchmischten Gruppe (von 8-60+ Jahren, mit und ohne Radl) unterwegs sind, können sich hier auch wieder alle sammeln und dann gemeinsam den Gipfel besteigen.
Nach einer nicht allzu langen Pause starten wir direkt an der Almterrasse und steigen in den unmittelbar dahinter beginnenden Pfad zum Bärenkopf (gelber Wegweiser) ein. Zunächst wandern wir in südlicher Richtung über einen grasigen Hang aufwärts, vorbei an einer kleine Holzhütte und hinein in ein kurzes Waldstück. Weiter mit tollen Blicken ins Karwendel über freies Gelände teilweise steil ansteigend aufwärts. Nach und nach wird der Pfad ruppiger und steiniger, aber unschwierig zu gehen. Etwas Trittsicherheit vereinfacht das gehen dennoch. Nach einer schrofigen Hangquerung erreichen wir die Latschenzone, die jedoch kein Problem darstellt weil die Gasse doch recht groß ist. Bei der folgenden Abzweigung bleiben wir geradeaus. Der Weg von rechts führt von der Weißenbachalm herauf und da geht es erst später im Abstieg hinunter. Kurz darauf erreichen wir auch schon den oberen Gipfelaufbau des Bärenkopfs. Zunächst wird eine felsige Wand gequert und danach die bereits erwähnte kurze und nicht allzuschwere seilgesicherte Felsstufe, die man schnell erkraxelt hat. Es folgt eine weitere Querung eines kleines Hochplateaus hinüber zu einen Gras- und latschenbewachsenen Bergrücken. Kurz hinauf und um einen Rücken links herum und schon haben wir das Gipfelkreuz des Bärenkopfs im Blick. Noch ein paar Meter hinüber und das Etappenziel Bärenkopf ist erreicht. Es bläst ein frischer Wind, die Wolken können sich nicht entscheiden die Sonnen freizugeben, doch wir sind der Meinung: Jetzt erst ne Brotzeit!
Am Gipfel des Bärenkopfs haben wir den ganzen Achensee, das dahinter liegende Rofangebirge und einen Teil des Karwendels fest im Blick. Das heutige Lichtspiel zwischen Wolken und Sonne setzt den Achensee richtig in Szene uns so schmeckt die Brotzeit richtig gut.
Für den Abstieg wandern wir zunächst auf dem Herweg zurück über das Plateau und die Kraxelstelle bis zum Abzweig. Dort biegen wir dann links in den steilen Steig der uns in den Weißenbachsattel führt ein. Kurz bleibt es steil und geröllig, doch schon bald legt sich das Gelände zurück und flacht ab. Im Sattel halten wir uns rechts und wandern zu beginn flach, dann zunehmend steiler bergab zur Bärenbadalm. An einigen stellen ist der Pfad etwas ruppig insgesamt jedoch nicht schwer zu gehen. Mit dunklen Wolken im Rücken erreichen wir die Bärenbadalm und so ist die Entscheidung erneut einzukehren leicht und schnell getroffen - und sie war genau richtig. Kaum waren wir in der Hütte und hatten uns verschiedene Leckereien geordert schüttet Petrus ordentlich Wasser von Oben herunter.
Als die Teller und Gläser leer sind, hörte es auch wieder auf zu Regnen und so starten wir rasch den weiteren Abstieg. Hierbei bedienen wir uns dem Aufstiegsweg, wandern und steigen diesen wieder hinunter nach Pertisau und beenden dort eine sehr aussichtsreiche und abwechslungsreiche, mittelschwere Wanderung die auch für entsprechend konditionierte Einsteiger ein tolles Bergerlebnis möglich macht. Wer die Seilbahn von Pertisau hinauf auf den Zwölferkopf benutzt, spart zudem ~500 Hm und kann so die Anstrengungen weiter veringern.
Bärenkopfpanorama mit Blick Norden
Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere Wanderung
- Skipiste, Forstwege und gute Bergsteige
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hilfreich
(eine kurze seilversicherte Kraxelstelle)
- Kondition für etwa 1.070 Hm
Ausrüstung:
-
Wanderausrüstung
- ggf. Teleskopstöcke
Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Ende Oktober