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Breitensteinfensterl / Breitensteiner Fensterl

(1350 m) 20.02.2021

Neben dem gut besuchten Breitenstein hat es an seiner Südwestseite ein besonderes Schmankerl. Dort liegt das, gut im Wald versteckte Naturdenkmal, Breitensteiner Fensterl oder Breitensteinfensterl. Von diesem natürlichen Felsentor ist der Blick hindurch ins Leitzachtal einfach traumhaft. Die Route dorthin ist auf einem Abschnitt jedoch etwas abenteuerlicher als die bekannten Wege hinauf zum Breitenstein.
Vom Wanderparkplatz beim Winkerlstüberl wandern wir über gute Bergwege und Forststraße bis zur Kessel Alm. Dort unternehmen wir noch einen Abstecher an die Kessel Alm Kapelle, bevor wir zum Breitensteinfensterl hinüber wandern. Der Weg dorthin ist weder ausgeschildert noch markiert und führt über teilweise schwer erkennbare Pfade durch steilen Wald. Sind diese unter Schnee begraben, wird es nochmal abenteuerlicher. Die Tour ist nur erfahrenen Bergwanderern mit gutem Orientierungssinn und entsprechender Erfahrung empfohlen.
Wem das zu wenig Höhenmeter sind, der kann zusätzlich noch den Breitenstein mitnehmen, kommen nochmal ca. 270 Hm dazu.

Breitensteinfensterl
Am Breitensteinfensterl.

Ausgangspunkt
Fischbachau
Wanderparkplatz oberhalb vom Winkelstüberl
(ca. 812 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Gasthof Schwaiger Alm - Prälat-Haindl-Weg - Sattelbach - Kothgraben - Kessel Alm - Kessel Alm Kapelle - Kessel Alm - Zachalm & Bayern Alm - Querung Sattelbach - Breitensteinfensterl - Bucher Alm - Gasthof Schwaiger Alm - Parkplatz

ca. 3 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Die Rundtour ans Breitensteinfensterl stand schon länger auf unserer Wunschliste und der diesjährige milde Winter lässt uns dann doch die Tour aus Fischbachau angehen. Wir wählen den Wanderparkplatz oberhalb des Winkelstüberls als Startpunkt, da wir so die Strecke auf der breiten Forststraße relativ kurz halten können.
In der Früh hat es noch jede Menge Platz am Parkplatz, doch während wir die Wanderstiefel schnüren füllt sich dieser recht schnell und so zeigt sich bereits jetzt, dass es auf dem Breitenstein heute recht voll werden wird. Zügig verlassen wir den Platz und wandern quer über die Wiese nach Südosten links an einem Schopf vorbei dem Wald entgegen. Durch diesen hindurch und auf der kommenden Straße nach rechts an das Gasthaus Schwaiger Alm. An dieser wandern wir geradeaus auf dem Prälat-Haindl-Weg weiter nach Süden. An der folgenden Wegekreuzung verlassen wir diesen nach Links und wandern knapp 400 m bergan. Dann nach rechts ab und der Beschilderung des Wegs 655 in Richtung Kessel Alm/Breitenstein wieder nach Süden weiter. Nun folgen wir an den kommenden beiden Abzweigen einfach dem bestens beschilderten Weg hinauf an die bewirtschaftete Kessel Alm. Dabei queren wir unterwegs auf der breiten Forststraße (im Winter bei guten Verhältnissen eine Rodelbahn) den Sattelbachgraben und später den Kothgraben. Bis zur Kessel Alm ist das nur eine einfache Wanderung die noch keine besonderen Fähigkeiten erfordert. Kurz unterhalb der Kessel Alm verzweigt sich der Weg erneut. Nach Rechts geht es weiter zum Breitenstein, Schweinsberg und Wendelstein. Wir bleiben geradeaus und wandern links an der Almhütte zwischen den Gebäuden hindurch nach Norden und auf der kleinen freien Fläche nach Westen eindrehend an die Kleine Kessel Alm Kapelle. Von dieser exponierten Stelle an der Felskante hat man die beste Aussicht in das Leitzachtal und auch hinüber an den Felsenriegel in dem sich das Breitensteinfensterl befindet.
Kurz steigen wir auf dem schmalen und leicht ausgesetztem Pfad wieder zurück an die Kessel Alm, wandern an dieser links vorbei und kurz auf der Almstraße an der Zachalm in Richtung Wendelstein hinauf. Bereits nach knapp 50 Metern biegen wir nach Links in einen kleinen Almweg ab, der uns rechts an die Bayerhütte leitet. Hier bleiben wir jedoch leicht rechts und queren durch den Schnee weglos gegen den Wald nach Nordwesten. Den richtigen Abzweig haben wir verpasst und so suchen wir uns in einem weiten Linksbogen in den Sattelbachgraben. Dabei drehen wir nach Westen ein und folgen der fallenden Geländelinie talwärts. Nach einer kleinen Lichtung treffen wir auf den eigentlichen Weg, erreichen kurz darauf, nach der Querung des Sattelbachs unseren Abzweig an einen dicken Felsbrocken. Dort auf den nicht ganz klar zu erkennenden Pfad nach rechts ab und nun nördlich ansteigend hinauf. Auf dem nicht so oft begangenen Pfad zieht aus dem Tal von links ein weiterer Zustieg herauf. Nun sind die Begehungsspuren recht ausgeprägt und leiten uns durch die steile Südostflanke am Breitenstein zum Fensterl hinauf. An der kommenden Gabelung nimmt man den Weg, der einem am Besten gefällt. Beide sind sehr steil und sehr ruppig zu gehen und führen am Breitensteinfensterl wieder zusammen. An diesem natürlichen Felsenloch angekommen, kann wer mag, noch bis ans kleine Gipfelkreuz über eine kurze Klettersteigpassage kraxeln. Wer den Felsturm erkraxeln möchte muss zunächst einen ~4 m hohen Aufschwung im II Grad ungesichert überwinden, bevor er an das kurze versicherte Wegstücklein gelangt (B/C) - entsprechendes Können und Ausrüstung sollten dafür vorhanden sein. Da es am Fenster jedoch nicht so nett für eine Brotzeit ist, steigen wir an der Felswand entlang kurz weiter empor, bleiben an der Verzweigung links und suchen uns oberhalb direkt auf dem kurzen Kamm der Felswand ein schönes Platzerl. Dort lässt sich auf dem kleinen, schmalen Grat gut sitzen und man kann die herrliche Aussicht von einem exponierten Patz genießen.
Für den Weiterweg gehen wir kurz auf den zuvor verlassenen Pfad zurück und gehen nach links dem unteren Weglein folgend in nördliche Richtung aufwärts. Kaum einhundert Meter später kann man nach rechst abbiegen und gelangt so auf den oberen Pfad, der ebenfalls auf die Weidefläche der Bucher Alm leitet. Auf ~1345 m treten wir aus dem Wald und suchen uns nochmal eine nettes windgeschütztes Plätzchen für ein kleines Bad in der wärmenden Februarsonne. Danach steigen wir über den Weg der auf den Breitenstein führt hinab an die Bucher Alm und von dort weiter auf markierten und beschilderten Wegen zunächst hinab an die Schwaigeralm. Von dort geht es dann einfach auf bekanntem Herweg zurück zum Ausgangspunkt der heutigen Bergtour.
Eine etwas andere Tour in einem sehr beliebten Gebiet, die dennoch, wenn auch nur in einem Abschnitt recht einsam war (und das vermutlich oft ist). Eine nette kleine kurzweilige Unternehmung , die sich gut als Halbtagestour machen lässt.

Ausblick vom Breitensteinfensterl nach Westen
Beschreibung

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere Bergtour
- Forststraßen, Waldwege, Bergpfade
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sehr hilfreich
- Orientierungs-/ Wegefindungssinn
- bei Nässe nicht zu empfehlen
- Kondition für ~700 Hm und ca. 9 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober