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Via dell' Amicizia - Cima S.A.T.

(1260 m ) 12.04.2009

Zu einem der bekanntesten Klettersteige am Gardasee zählt wohl die Via dell' Amicizia hinauf auf den Cima S.A.T. Der Steig wurde Anfang der 1970er zum 100-jährigen Jubiläum des S.A.T. (Trentiner Alpenverein), gespickt mit einigen spektakulären Leitern, angelegt. Nicht nur vom Gipfel hat man einen phantastischen Tiefblick auf Riva und Torbole. Die langen und luftigen Leitern sind nur etwas für wirklich Schwindelfreie!!

Klettersteig Via dell' Amicizia / Cima S.A.T.
Cima S.A.T. - letzter Aufschwung

Ausgangspunkt
Riva del Garda
Begin des Panoramaweges hinauf zur Bastione
am Ortsausgang in Richtung Limone sul Garda
(ca. 80 m)
!! Hier kaum Parkmöglichkeiten !!

Routenverlauf
Riva - Bastione - Rif. S. Barbara - Cima S.A.T - Bochet dei-Concoli - Bocca Pasumer- Bocca d' Enzima - Bellverdere della Grola - Bastione - Riva

ca. 7 Std.
Tourenbeschreibung
Wir starten im Parkhaus an der alten Therme in Riva und gehen zunächst durch ein paar Gassen hinüber an den Fuß des Rocchetta-Massivs. Gleich links neben der neuen Tunneleinfahrt führt der Weg in vielen Serpentinen hinauf zur Bastione. Schon bald blickt man von oben auf die Dächer Rivas. Bei der Bastione verlassen wir die kleine Straße und steigen weiter in vielen Kehren auf bequemem Weg hinauf zum Rifugio S. Barbara. Hier rasten wir eine halbe Stunde,bevor wir den Weg in Richtung Kapelle angehen. Schon nach wenigen Metern zweigt der Weg zum Einstieg nach rechts ab und führt uns auf ein kleines begrastes Plateau. Die Kapelle lassen wir heute aus. Cima S.A.T.Nun legen wir raschdas Gurtzeug an und steigen über eine erste kurze Steilstufe in den Steig ein. Geh- und Kletterpassagen wechseln sich im merklich steiler werdenden Gelände ab. So treibt uns nicht nur die Sonne den Schweiß in die Hemden. Man ist gut beraten, die Tour im Frühjahr oder im Herbst anzugehen, da sich die Felsen (und wohl auch die Leitern...) im Sommer sicherlich wie in einem Backofen aufheizen. Schon bald stehen wir vor der ersten Leiter, die etwa auf der Hälfte durch ein schmales Podest unterbrochen wird. Da immer nur 3 Personen auf einmal in der Leiter "hängen" sollten, gibt es durch die vor uns laufende 7er Gruppe einen kleinen Stau. Doch schon bald klicken auch wir uns in die Sicherungen ein und erklimmen die erste 40-Meter-Leiter. Je weiter man aufsteigt, desto senkrechter ist diese am Fels angebracht. Auf den letzten Metern scheint es, als ob die Leiter sogar leicht nach hinten überhängt. Bereits von hier hat man tolle Ausblicke auf Riva und Torbole.
Bis zur nächsten Leiter folgt Gehgelände. Die Drahtseile weisen eindeutig den Weg. Vor der großen Leiter, die sich auf ca. 70 Meter mehr oder weniger eng an den Fels "lehnt", überholen wir die vor uns gehende Gruppe und erklimmen zunächst eine kürzere ca. 15 Meter lange Leiter. Dann steht sie vor uns und schraubt sich geradezu endlos gegen den Himmel. Noch schnell ein Müsliriegel eingeworfen und einen großen Schluck aus der Wasserflasche genommen, dann geht es los. Bei einem Blick nach hinten über die Schulter, so man das kann, eröffnen sich beeindruckende Tiefblicke. Trotz aller Schönheit scheint diese Leiter nicht enden zu wollen. Dieser Steig ist wirklich nur etwas für die ganz Schwindelfreien. Die immer steiler werdende Leiter, die stellenweise auch ein wenig schwankt und mit ein paar wenigen lockeren Seilhalterungen aufwartet, hat es auf ihre Art schon in sich!
Nachdem dieses Stück des Aufstiegs gemeistert ist, folgt wieder ein wenig Gehgelände durch Büsche und Gestrüpp, bevor es halb um einen Felsen herum und dann über diesen drüber zur nächsten und letzten Leiter geht. Nun gilt es nochmals gute 40 Meter zu erklimmen, bevor man auf dem Cima S.A.T. steht und über 1000 m in die Tiefe hinab auf Riva blicken kann. Direkt auf dem Gipfel ist es etwas zugig, weshalb wir erst noch ein Stück absteigen, den Hubschrauberlandeplatz (der auch nicht sehr gemütlich ist) hinter uns lassen und uns erst dann am Weg Richtung Bochet dei Concoli eine schöne sonnige Stelle für unsere Brotzeit suchen.

Nach der Pause folgen wir dem Weg 413 in südliche Richtung, vorbei an einigen alten Kasematten, Stellungen und Unterkünften aus Zeiten den Ersten Weltkriegs, durch einige kleine Scharten hinab an die Wegkreuzung 413/404. An der Abzweigung geht es hinunter zur Kapelle S. Barbara. Doch noch wollen wir nicht hinab ins Tal, und so gehen wir wieder kurz steil bergan und stehen nach ca. 50 m Aufstieg bereits in dem kleinen Sattel auf 1207 m am Bochet dei Concoli. Nun folgen wir dem Weg 417 hinab auf ca. 1000 Hm. An der Verzweigung folgen wir dem Verlauf des alten Schützengrabens (Weg 405B) bis hinüber zum Bocca Pasumer, ohne dabei nennenswert an Höhe zu verlieren. Wir queren hinab ins Tal (in Richtung Capanna S. Barbara, Fausto Susatti, Weg 405) und steigen in vielen engen und steilen Serpentinen ab. An der Verzweigung halten wir uns links (in Richtung Capanna S. Barbara) und gehen über ein schmales Band und ein paar Felsstufen hinüber zum Bocca d' Enzima. Von hier geht es vorbei an vielen alten Stellungen und Unterkunftsbunkern hinab zu einer Quelle und weiter zum Aussichtspunkt Bellverdere della Grola. Ab hier folgen wir der rot-weißen Markierung (Weg 405) hinab zur Bastione und sind froh, dass es nur noch ca. 150 Hm hinab nach Riva sind.

Nach insgesamt knapp 8 Stunden erreichen wir ein wenig ermattet den Startpunkt der heutigen Tour und beenden eine schöne Klettersteig- und Bergtour. Diese Tour sei allen, die an Leiterkraxelei Spaß haben, zu empfehlen. Wer nicht so auf lange Leitern steht, muss diesen Steig nicht unbedingt mitnehmen. Alternativen stehen in dieser Gegend ja ausreichend zur Verfügung.
Höhenprofil - Via dell' Amicizia - Cima S.A.T.
zum Höhenprofil
 

Charakter / Schwierigkeit: 
- gut gesicherter Steig  
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- sehr ausgesetzt (3 Leitern ca. 45, 70 und 40 Meter)

Ausrüstung:
Komplette Klettersteig-Ausrüstung
Ausreichend Proviant und Getränke!!!!
Das Rif. S. Barbara ist nicht immer bewirtschaftet

Beste Jahreszeit:
Anfang April bis Ende Oktober, je nach dem wie die Schneeverhältnisse sind.