Westliche Törlspitze und Partenkirchener Dreitorspitze
(2633 m) 25.09.05 / 29.-30.08.16
Aus dem Leutaschtal führt uns eine lange und sehr schöne Bergtour über das Leutascher Platt zur Meilerhütte.
Von hier aus gelangt man schnell zur westlichen Törlspitze und in knapp zwei Stunden über den Hermann-von-Barth-Weg hinauf zur
westl. Partenkirchener Dreitorspitze.
Der Blick von beiden Gipfeln ist grandios. Geboten sind tolle Einblicke in das Wetterstein- und hinüber ins Karwendelgebirge.
Ein einfacher und schöner Klettersteig - allerdings mit extrem hoher Steinschlaggefahr - erwartet den ambitionierten Bergwanderer.
Sehr anstrengend als Tagestour, angenehm machbar mit Übernachtung auf der Mailerhütte von der aus die westliche Törlspitze schnell erreicht ist.
Partenkirchener Dreitorspitze
Ausgangspunkt
Leutaschtal, Ortsteil Reindlau
Parkplatz am Gasthaus Hubertushof
(ca. 1050 m, 5 €/Tg.,
Anrechnung bei Verzehr im Gasthaus, Stand 2016)
Routenverlauf
Parkplatz - Bergleintal -
Meilerhütte - westliche Törlspitze - Hermann von Barth Weg - Partenkirchener Dreitorspitze
- Leutascher Platt - Söllerpaß - Söllerrinne
- Puittal - Parkplatz
ca.
11½ Std. (für beide Tage)
Tourenbeschreibung
Gegen 10:15 starten wir am Hubertushof im Leutaschtal und folgen den Wegmarkierungen
hinein in das Bergleintal. Das Wetter entspricht nicht der Prognose und schaut eher nach Herbst als nach Sommer aus. Wir stapfen also auf dem Weg hinein ins Tal und halten uns an der ersten Verzweigung links. Schon bald steigt der Weg steil empor und wir können durch den lichter werdenden Wald gegen die hoch aufragenden Wände des Wettersteins schauen. Die Gipfel stecken aber in den immer dicker werdenden Wolken und es dauert auch nicht mehr lange, da erwischt uns bei der ersten Steilstufe eine Regenschauer. Diesen Nutzen wir unter dem Blätterdach für eine kurze Pause und dabei kramen wir auch unsere Regenjacken heraus. Der Weg
ist bestens gekennzeichnet und bis kurz unterhalb der
Meilerhütte gibt es keine weiteren Verzweigungen mehr.
Weiter zieht der Pfad aus dem Wald heraus und in Serpentinen durch Geröllfelder hinauf zur Mustersteinhütte. Auf dem Weg dorthin zwängen wir uns für ein paar Minuten hinter einen dicken, mit einer mächtigen Latsche bewachsenen Felsen und versuchen so einem stärkerem Regenschauer etwas zu entgehen. Ein Blick ins Karwendel lässt böses ahnen. Mit nachlassender Intensität nehmen wir unsere Wanderung wieder auf und erreichen etwa zweieinhalb Stunden nach dem loslaufen, die Hütte unterhalb des Mustersteins. Dort genehmigen wir uns eine kurze Pause, die wir aber wegen einer heftige Regenschauer verlängern.
Nach etwa 4½ Stunden Aufstieg (~3 Std. Gehzeit) erreichen wir die Meilerhütte.
Die Terrasse sonst gut besucht ist absolut leer und auch die Hütte ist nicht wirklich voll. Für uns ist das prima, so wird das später ein gemütlicher und ruhiger Hüttenabend. Wir haben sogar riesen Glück und bekommen ein Zweierzimmer!
Eigentlich wollten wir heuer noch auf die westliche und die östliche Törlspitzen, doch das Wetter spielt da überhaupt nicht mit und so bleibt uns nur die Hütte und die Aussicht auf die vorbeiziehenden Wolken....
Weiter geht´s am nächste Morgen.
Das Wetter ist immer noch nicht so richtig toll aber es ist wenigstens trocken. So brechen wir nach dem Frühstück direkt zur westlichen Törlspitze auf. Kurz geht es am Winterraum vorbei und über eine Rinne die mit Stahlseilen
versichert ist kurz hinauf in Richtung Osten auf den Grat. Markierungen und deutlich Trittspuren weisen den Weg und bereits nach wenigen Minuten können wir vom Gipfel aus den Grat zum Musterstein einsehen. Blicke in die Tiefe werden von den Wolken behindert, dennoch ist die Aussicht einfach toll.
Die östliche Törlspitze sparen wir uns heute und steigen flugs zurück zur Meilerhütte.
In der Hoffnung auf sich verziehende Wolken nehmen wir dort unsere Rucksäcke auf und machen uns auf dem Weg zur westlichen Dreitorspitze.
Dem Hermann-von-Barth-Weg folgen wir hinüber unter die Steilwand
der östl. Dreitorspitze. Ein deutlich
zu erkennender Bergpfad, z. T. durch Drahtseile versichert
führt hinunter auf ein großes Geröllfeld. Selbiges wird in südwestlicher
Richtung gequert. Die Markierungen hier sind spärlich, doch
wer den Spuren im Geröll folgt, findet nach etwa 35
Minuten die Einstiegsstelle in den Steig.
Der Steig ist unschwierig, doch sollte man die Steinschlaggefahr
durch Vorausgehende auf keinen Fall unterschätzen.
Gut versichert (Stahlseile und Trittbügel) geht es steil aufwärts. Dort wo es es flacher wird folgt man den Trittspuren über schuttbedeckte Schroffen hinauf zum Gipfel.
Eigentlich hat man vom Gipfel eine hervorragende Sicht auf das Reintal
bis hinauf zum Zugspitz Platt. Sehr schön wäre der Jubiläumsgrat (Zugspitze - Höllentalspitzen
- Volkarspitze - Hochblassen) sowie die Ostflanke der Alpspitze zu sehen, nach Osten Einblicke ins Karwendel. Gut wären da Hoher Gleirsch,
Pleisenspitze und der gesamte Mittenwalder Höhenweg zu erkennen, doch wir sehen nichts. Gar nichts. Nur Wolken um uns herum und so gibt´s auch nur ´ne kurze Brotzeit.
Der Abstieg erfolgt
auf dem Aufstiegsweg, zunächst über die Schrofen,
dann über den versicherten Steig. Dabei unbedingt darauf achten möglichst keine Steine loszutreten, die später aufsteigenden werden es zu schätzen wissen.
Am Ende des Steigs angekommen, folgen wir zunächst
dem Aufstiegsweg durch das Geröllfeld, bis dieser in
östl. Richtung (links) zurück zur Meilerhütte
führt. An diesem "Kreuzungspunkt" gehen wir
geradeaus und folgen den teilweise schwer zu erkennenden
Trittspuren über das Leutascher Platt hinüber
zum Söllerpass. Der Weiterweg auf dem felsigen Platt
ist mit wenigen Steinmandln gekennzeichnet und sollte nur
bei ausreichender Sicht und Orientierungssinn begangen werden. Auch treffen wir auf zwei, drei kraxelige Stellen (I+) die man gut bewältigen kann. Ein alternativer Weg führt weiter unten an einem Felsblock mit der Aufschrift "Söller" zum gleichnamigen Pass.
Durch die sehr steile Söllerrinne geht es hinab ins
Puittal. Hier ist volle Konzentration gefragt und stolpern sollte man besser nicht. An einer schönen Stelle mit Blick ins Puittal genehmigen wir uns bei nun endlich aufreißendem Wetter eine Brotzeit, bevor wir weiter absteigen. Im Tal angekommen folgen wir dem Weg Nr. 9 über
das Puitegg steil und in vielen Serpentinen hinunter bis zu einer Weggabelung. Dort wandern wir nach Links (Osten) in Richtung Reindlau (Weg Nr. 35). Es folgen noch zwei kleinere Aufschwünge, bevor es in einer Rechtskehre hinab geht. Kurz darauf treffen wir auf den Aufstiegsweg auf dem
es zurrück zum Hubertushof geht.
Jetzt, da die Tour zu Ende ist, passt auch das Wetter und so beenden wir bei einem leckeren Stück Pflaumenkuchen die hinter uns liegende Tour. Auch wenn das Wetter nicht optimal war, so war es doch eine tolle Tour. Als Tagestour ist diese Bergtour nur
konditionsstarken Bergwanderern zu empfehlen. Auf zwei Tage verteilt, ist das ganze doch recht entspannt zu gehen.
zum Höhenprofil Tag 1 zum Höhenprofil Tag 2
Charakter / Schwierigkeit:
- gut gesicherter Steig (einfach bis mittelschwer)
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich (auch für die Söllerrinne)
- einigen Stellen ausgesetzt
Ausrüstung:
- unbedingt einen Helm, --> hohe Steinschlaggefahr
- ggf. Klettersteig-Ausrüstung
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende September