Eiskapelle und Röthbachfall
(~850 m, ~850 m) 07.06.2016
Das tiefst-gelegene permanente Eisfeld der Deutschen Alpen, die Eiskapelle, befindet sich unterhalb der 1800 m hohen Watzmann-Ostwand!
Heute hängen wir zwei einfache Wanderungen mit einer Bootsfahrt auf dem Königsee und insgesamt ca. 800 Hm, aneinander, auch so was kann Spaß machen 😉.
Von der Wallfahrtskirche Sankt Bartholomä am Königssee führt ein schöner, beliebter und belebter Wanderweg direkt zur Eiskapelle. Danach zurück nach Sankt Bartholomä und mit dem Boot nach Salet. Dort auf ebenfalls gutem Bergweg um den Obersee herum und vorbei an der
Fischunkelalm zum Röthbachfall (Deutschlands höchster Wasserfall).
Kirche St. Bartholomä
Ausgangspunkt
Königsee
großer Parkplatz
(ca. 610 m, € 5,00/Tag., Stand: 2021)
Informationen zur Eiskapelle und dem Röthbachfall:
Eiskapelle
Direkt unter der mächtigen Watzmann-Ostwand befindet sich das tiefstgelegene (noch) permanente Eisfeld im deutschen Teil der Alpen – die Eiskapelle! Auch wenn die Schneegrenze im Sommer mittlerweile mehr als 2.000 Meter höher liegt, bleibt das Firneisfeld (noch) das ganze Jahr über durch die enormen Schneemassen, die im Winter und Frühjahr vor allem in Form gewaltiger Lawinen aus der Watzmann-Ostwand abgehen und so das Firnfeld nähren, bestehen. Dennoch ist die Schneemenge nicht ausreichend, um einen Gletscher auszubilden. Im Inneren des Eisdfeldes ein großer Hohlraum, die Eiskapelle. Der Eingang gleicht einem Gletschertor und im Innern hat es Schächte und Gänge. In den Sommermonaten kann der Eingang über 30 m Breite und 15 m Höhe erreichen. Im Winter blockieren Schnee die Zugänge und auch die Höhlengänge füllen sich erneut mit Schnee. Durch diesen Wechsel verändern die Höhle als auch das Firnfeld und Höhle immer wieder ihre Aussehen.
Unbedingt beachten: Die Eiskapelle ist stets einsturzgefährdet, es besteht bei Betreten Lebensgefahr!
Röthbachfall
Der Röthbachfall im Süden des Obersees fällt in zwei Hauptstufen die Röthwand hinab in den Kessel des Obersees am Königsee. Mit seiner Fallhöhe von insgesamt 470 Metern ist der Röthbachfall der höchste Wasserfall Deutschlands. Den Röthbachfall erreicht man über die Fischunkelalm am Obersee. Am einfachsten nimmt man dazu das Schiff über den Königssee bis zur Saletalm und wandert danach auf dem Wanderweg um den Obersee machen. Bis zur Fischunkelalm sind es etwa drei Kilometer, die sehr eindrucksvoll am Ufer des Obersees entlang steiler Felswände zur Fischunkelalm hinter leiten. Nach der der Almfläche wandert man durch ein kleines Waldstück und hat danach den Blick frei auf die Wasser des Röthbachs die eindrucksvoll ins Tal stürzen.
Dieses beeindruckende Naturdenkmal ist durch seine besondere Lage und die schwierige Erreichbarkeit inmitten des Nationalpark Berchtesgaden von einer weitergehenden touristischen Erschließung verschont geblieben. Und so ist es schon lohnenswert die Anreise auf sich zu nehmen.
Wer mag kann dann auch noch Deutschlands zweithöchster Wasserfall den Landtalfall oder Landtalgraben-Wasserfall besuchen, der befindet sich direkt nebenan, nur ca. 700 Meter weiter nördlich. Nur unswesentlich kleiner fällt und fließt er in dasselbe Becken wie sein großer Bruder. Wie dieser fällt er in zwei Hauptstufen hinab, jedoch nur über eine Höhe von 410 Metern.
Routenverlauf
Parkplatz - Einstieg Grünsteinsteig - Bootsanlegestelle Königsee - St. Bartholomä - St. Johann und Paul Kapelle - Eiskapelle - zurück nach St. Bartholomä - Salet - Fischunkelalm - Röthbachfall - Fischunkelalm - Bootsanlegestelle Salet - Parkplatz
ca. 6 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Eigentlich sollte das heuer die Besteigung des Grünsteins über den gleichnamigen Klettersteig werden. Doch dieser war bereits in der Früh völlig überfüllt (ist auf dem Bild gut zu sehen) und so entschlossen wir uns mit dem Boot nach St. Bartholomä zu fahren, weiter zur Eiskapelle zu wandern und wenn sich das Zeitlich ausgeht noch bei Deutschlands höchstem Wasserfall vorbei zu schauen.
Nachdem wir heute zeitig unterwegs waren und nach dem steilen Anstieg zum Einstig des Grünsteinsteigs die Busladung der Klettersteigler in der Wand betrachten konnten, wie sich sich gegenseitig drängelten und .... naja, das ist nichts für uns! Und so entscheiden wir uns kurzerhand einen echten Touritag daraus zu machen.
Über den Aufstiegsweg zurück nach Königsee, Klettersteigzeugs ins Auto entladen, dann weiter zur Bootsanlegestelle und mit dem Schiff nach St. Bartholomä.
Dort angekommen
führt ein breiter Weg vom Ufer weg in den Eisgraben. Nach der Querung des Grabens bei der Kapelle St. Johann und Paul wird der Weg schmaler und steiler aber immer noch gut und nicht zu verfehlen. Es sind einige Wanderer unterwegs und so ist es auch im Wald immer ein wenig unruhig.
In einigen Serpentinen zieht der schmale Wanderweg durch einen wilden Bergwald hinauf.
Im Wald bleib alles wie es fällt, umgestürzte Bäume, wild bemooste Felsen und Bäume, deren Wurzeln sich wie die Finger einer Hand um Felsen krallen, es schaut fast märchenhaft aus. An einer markanten Bank, von der aus man den Blick auf die Watzmann Südspitze hat, beginnt der Steig, der uns weiter zur Eiskapelle bringt. Die Watzmann-Ostwand steilt mächtig auf und es ist schon beeindruckend, wenn man am Fuß dieses mächtigen Felsenriegel steht und hinaufblickt. Vor allem wenn man selber schon mal oben stand und den Blick in die Tiefe hatte. Auch fragt man sich, wie und wo man hier durch die Wand steigen kann. Die Durchsteigung der Watzmann-Ostwand (höchste Wand der Ostalpen) ist aber eine andere Geschichte.
Über den Pfad geht es in leichtem auf und ab durch einen lichten Wald und Gebüsch weiter dem Talschluß entgegen. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind hier auf jeden Fall empfohlen. Leichte Turnschuhe, schicke Ballerinas oder FlipFlop´s
haben hier eigentlich nichts zu suchen. Auf etwa 810 m queren wir einen der vielen Bäche nach rechts hier endet dann der markierte Weg und man muss sich den Weiterweg selber suchen. Viele Menschen bedeutet auch immer viele Pfade und so sucht man sich seinen Weg hinüber zur Eiskapelle. Viel Geröll und viel Geschiebe, eine mächtige aber immer kleiner werdende Eiskapelle am Fuße der Ostwand, rauschendes Wasser - einfach eindrucksvoll.
Zurück nach St. Bartholomä geht´s auf dem Hinweg.
Dort nehmen wir ein Schiff nach Salet wo dann der zweite Abschnitt des heutigen Ausflugs
startet und vom Anleger geht es auf breitem und gutem Weg weg vom See
in Richtung Obersee/Fischunkelalm. Nach einem nicht allzulangen mäßigem Anstieg wird der Weg schmaler und führt uns weiter zum Obersee. Rechts um diesen herum und kurz über ein paar, man muss sagen abgesicherte Stellen, steil auf und ab. Auch hier sausen wieder viele Menschen umher, die völlig falsches Schuhwerk an den Füßen haben.
Vor allem bei den heutigen nassen und matschigen Wegverhältnissen (hat es doch vergangene Nacht heftig geregnet). Der Weiterweg verläuft dann wieder auf gutem Bergweg. An der Verzweigung halten wir uns rechts und queren über eine Almweide hinauf in den Taleinschnitt. Von dort hat man dann bereits den Röthbachfall in Sicht. Auf der kleinen Anhöhe gibt´s endlich unsere verdiente Brotzeit und dann machen wir uns schon wieder auf den Rückweg, wollen wir doch nicht zwingend in den letzten Booten sitzen, die uns von Salet, über St. Bartholomä zurück nach Königsee bringen.
Obwohl der Tag anders
geplant war, waren diese beiden kleineren Wanderungen ein schönes Erlebnis. Wer gleich eins der ersten Schiffe am Morgen nimmt, hat so auch mehr Zeit und kann die grandiosen Ausblicke mehr genießen.
Charakter / Schwierigkeit:
- einfache bis mittelschwere Wanderung
-Trittsicherheit für den Schluß-Weg zur Eiskapelle hilfreich
- so gut wie immer viele Menschen
Ausrüstung:
-
Wanderausrüstung
- ggf. Stecken
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober.