Geiselstein
(1882 m) 03.07.2016
Das Matterhorn des Ammergebirges, so wird der Geiselstein auch immer wieder beschrieben und da wollen wir heute rauf. Für die Besteigung des Geiselsteins über den Normalweg sollte ein wenig Klettererfahrung vorhanden sein, verläuft der Gipfelanstieg auf der einfachsten Route doch im II. Schwierigkeitsgrat. Der Gipfel bietet einen einmaligen Blick hinunter auf den Forggensee. Bis zum Geiselsteinsattel auch für "normale" Bergwanderer gut machbar.
Geiselstein - Südwand
Ausgangspunkt
Halblech
Parkplatz am Mühlbach, "Wanderparkplatz Kenzenhütte"
(ca. 840 m)
Routenverlauf
Parkplatz Halblech - mit Bus zum Wankerlfleck (1148 m)- Abzweig Geiselstein - Geiselsteinsattel - Geiselstein - Geiselsteinsattel - Kenzensattel - Kenzenhütte - zurück mit dem Bus zum Parkplatz
ca. 4 ¾ Std.
Tourenbeschreibung
Nachdem wir den 9 Uhr Bus vom Parkplatz in Halblech doch noch bekommen haben, können wir die Bergtour bereits um kurz nach halb Zehn am Wankerfleck starten. Zunächst wandern wir durch Wiesen leicht bergab, queren den Bach und folgen den Wegweiser und den Markierungen in vielen Serpentinen hinauf zum Geiselsteinsattel. Der Weg dorthin führt uns unter der mächtigen Geiselstein-Nordwand hindurch zu einer Wegverzweigung. Geradeaus geht es weiter über den Prinzregentensteig in den Niederen Straußbergsattel - da wollen wir heuer aber nicht hin. Wir halten uns links und steigen recht steil den Geiselsteinsattel weiter auf. Im Sattel halten wir uns links und steigen durch schrofiges Gelände links an der Markierung "SW"
in den Normalweg auf den Geiselstein ein. Das Schild mit dem Hinweis für Geübte weist uns den Weg auf einen Pfad und queren die Westwand hinüber zu einer ausgeprägten breiten Rinne. Der Weg dorthin ist immer wieder sehr ausgesetzt und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten hier definitiv vorhanden sein.
Den Einstieg markiert ein Ringhaken auf ca. 1740 m, der mitten auf der Rippe platziert ist. Nun beginnt der Gipfelanstieg durch die Rinne der Westwand über den abgegriffenen und teils glatten Fels (II. nach UIAA). Man kann
den Aufstieg auch in 4 Seillängen absichern. Zunächst über die erste Rippe hinauf auf einen Absatz. Mit Hilfe zweier Trittstifte weiter der Rippe folgend etwas rechts zu einen weiteren Ringhaken und von dort wieder etwas flacher werdend und zunehmend schottriger in den Sattel. Hier nach rechts und beim Ringhaken südwärts über eine Rampe steil hinauf. Ab da geht es auf dem Grat hinüber zum Gipfel.
Jetzt wäre ein wenig Sonne, mehr wärme, weniger Wolken und
damit bessere Aussicht toll aber man muss das Wetter nehmen wie es ist. So gibt´s nur ne schnelle Brotzeit, bevor wir den Abstieg angehen.
Dieser führt zunächst zurück in die Aufstiegsrinne und durch diese wieder hinab und zurück in den Geiselsteinsattel. Von hier aus können wir zwei Seilschaften sehen, die sich durch die Geiselstein-Ostwand
dem Gipfel nähern. Unser Weg verläuft nun in östliche Richtung hinunter in das Latschendurchwachsene Blockgelände und weiter mit kurzen Gegenanstieg in Richtung Kenzensattel. Auf leicht zu findendem unwegsamen Pfad steigen wir vom Sattel hinab bis zu einem Bächlein, queren dieses und steuern dann nach links und wandern nördlich hinunter zur Kenzenhütte wo wir uns zum Abschluss einer kurzen, und kurzweiligen Bergtour bei einem Weißbier und ner heißen Suppe niederlassen.
Schee war´s und so bleib später nur noch die Rückfahrt mit dem Pendelbus die uns gute 12 Km Fußmarsch spart.
Für den ambitionierten Bergtourengänger, der Spaß an IIer Kraxelei hat, eine tolle Tour auf einen nicht allzu hohen und dennoch spannenden Berg.
Blick auf die Schlüsselstelle zu Beginn des Steigs
Charakter / Schwierigkeit:
-Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit ab Geiselsteinsattel erforderlich
- Kletterfertigkeiten (II)
- ohne Gipfel einfache-mittelschwere Wanderung
Ausrüstung:
-
komplette Bergtourenausrüstung
-ggf. Kletterausrüstung
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober