Hochsalwand, Lechnerkopf und Rampoldplatte
(1624 m, 1547m, 1422 m) 18.05.2019
Nordöstlich des Wendelsteins liegt die Hochsalwand. Vom 1625 m hohen Gipfel im Mangfallgebirge in den Bayerischen Voralpen bietet sich an schönen Tagen ein toller Ausblick über Rosenheim, Inntal, Chiemsee und Simssee sowie in die benachbarten Chiemgauer Alpen und bis hinüber ins Kaisergebirge.
Im Gegensatz zum Wendelstein ist es an der Hochsalwand wesentlich einsamer und ruhiger. Es bieten sich für eine Besteigung verschiedene Möglichkeiten an, von denen wir hier eine vorstellen.
Die nachfolgende beschriebene Route erfordert trotz zahlreicher Markierungen ein wenig Orientierungssin. Für ein paar einfache Kletterstellen mit Drahtseilsicherungen ist es sehr hilfreich Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gute Kondition im Gepäck zu haben. Eine Stelle kurz unter dem Gipfel des Lechnerkopf erreicht den II. Schwierigkeitsgrad uns muss frei geklettert werden. Wer nicht kraxeln möchte, lässt den Lechnerkopf einfach rechts liegen und geht direkt in Richtung Rampoldplatte.
Diese ist dann wieder sehr einfach zu ersteigen.
Blick vom Lechnerkopf hinauf zur Hochsalwand
Ausgangspunkt
Bad Feilnbach
Wanderparkplatz Oberers Jenbachtal
(ca. 830 m, 3 €/Tg., Stand 2019)
Routenverlauf
Parkplatz - Maier Alpe - Wirtsalm - Antrittgraben - Reindler Alm - Hochsalwand - Lechnerkopf - Rampoldplatte - Rampoldalm - Schuhbräualm - Antretteralm - Hansealm - Sonenholz Hütte - Maier Alpe - Parkplatz
ca. 5¼ Std.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz aus wandern wir nach Süden und folgen zunächst der Beschilderung in Richtung Wendelstein. An der ersten Gabelung nehmen wir den rechten Fahrweg, der uns durch die Maier Alpe (Maieralm) Alm und im weiteren Verlauf an der Wirtsalm vorbei führt. Später kommen wir an einer Diensthütte vorbei und kurz darauf queren wir zwei kleine Bachläufe. Auf etwa 930 m wandern wir auf einer Brücke über den Großen Jenbach auf die andere Bachseite und halten uns an der folgenden Gabelung erneut rechts. Auf etwa 1000 m erreichen wir eine kleine Lichtung, hier halten wir uns nochmals rechts und queren den Moosebnetgraben. Danach bergan auf dem Weg weiter hinauf, bis zu einem nach links abgehenden Pfad (Beschilderung Reindler Alm / Hochsalwand). Diesen zunächst in gemütlicher Steigung weiter hinauf. Das Gelände steilt zunehmend auf doch auf dem Steig kommen wir durch die Serpentinen doch recht bequem hinauf. Auf etwa 1160 m wird der Moosebnetgraben mit Hilfe einer kleinen Brücke überquert, danach wandern wir zunächst mit wenig Höhengewinn weiter durch den Wald nach Südosten. Beim nächsten Abzweig bleiben wir geradeaus (nach links ist der Weg hinunter in den Bockgraben gesperrt.) und wandern in 3 Serpentinen weiter hinauf. Der Schnee nimmt, je weiter wir aufsteigen, zu und die Wegfindung gestaltet sich zunehmend anspruchsvoller. Markierungen sehen wir keine mehr und so schlagen wir uns ab etwa 1300 m im zickzack nach Süd unter dem Grafinger Köpferl hindurch weiter hinauf in Richtung der Reindler Alm. Bei etwa 1410 m treffen wir auf eine kleine Lichtung / Schneise die den Blick auf Wendelstein mit den markanten Antennenanlagen freigibt. Wir drehen leicht nach Osten ein und steuern auf die freie Fläche der Alm zu.
Hat man die Gebäude im Blick queren wir über die noch reichlich mit Schnee bedeckte Alm hinüber und genehmigen uns nach dem bis hier her recht mühsamen Anstieg eine Pause in der Sonne.
Bevor uns dann die Lust am weiterstapfen verlässt, nehmen wir die Rucksäcke wieder auf und steuern quer über die
Almflächen der Hochsalwand gegen Osten entgegen. Die vielen Trampelpfade der Kühe auf den Almwiesen fordern erneut unser Wegfindungsgespür und ob wir bei der Querung unterhalb der Kirchlwand immer die richtige Spur getroffen haben ist nicht gesichert. Wir wandern/stapfen in nordöstliche Richtung au den Wald zu und treffen immer wieder auf erkennbare Wegspuren.
Von gegenüber tönt das Signalhorn der Wendelsteinbahn und auch dass rauschen der Stahlräder bleibt einem nicht verborgen. Die Rampe der Bahn lässt sich bestens ausmachen. Kurz geht es in den Wald hinein und an einer kleinen Lichtung auf den Westrücken der Hochsalwand. Stellenweise wandern wir nun durch schrofiges Gelände dem Gipfel entgegen. Beim beschilderten Abzweig, wir haben das Gipfelkreuz bereits im Blick weiter durch eine Latschengasse und weitere Schrofen hinauf. Gut dreieinhalb Stunden nach verlassen des Parkplatzes im Tal erreichen wir den Gipfel der Hochsalwand. Dort ist bei bester Aussicht nun Zeit für eine Brotzeit.
Für den Abstieg wollten wir den direkten Weg hinunter in den Sattel zwischen Hochsalwand und Lechnerkopf
nehmen, doch in diesem Stück Weg, der durch die Nordflanke hinunter führt, liegt noch so viel weicher Schnee, dass wir für heute die einfachere und sichere Variante wählen. Diese führt und zunächst ein Stück zurück zum Abzweig mit dem Schilderbaum. Dort halten wir und rechts und steigen durch mächtig viel Schnee durch eine Latschengasse steiler werdend hinunter. Auf etwa 1500 m queren wir hinüber in den Sattel, aus dem wir den kurzen, kraxeligen Anstieg (UIAA Stelle etwa 2-) hinauf auf den Lechnerkopf angehen. Mächtiges blockiges, z.T. bröseliges Gelände mit ein paar spannenden, kraxeligen Stellen. Kurz und knackig geht es hinauf und nach einen schnellen Rundblick vom kleinen sehr wenig besuchten Gipfel steigen wir in einem Rechstbogen (nicht über die den Aufstieg) zurück in den Sattel. Von dort folgen wir unseren Spuren im Schnee zurück auf eine freie Fläche, jedoch nicht wieder hinauf, sondern absteigend querend an den Wald. Dort treffen wir auf den Weg, der und zunächst recht steil auf rund 1450 m hinunter führt. Der Weg dreht nach Osten ein und leitet uns auf einen Wiesenbuckel. Am folgenden Abzweig halten wir uns rechts und steigen kurz einem Rücken folgend hinauf an das Gipfelkreuz der Rampoldplatte. Dort verweilen wir nur kurz und wandern über den bezeichneten Pfad über die Nordflanke hinunter. Am Abzweig rechtshaltend weiter über Almgelände an die Pampoldalm absteigen und kurz vor dieser auf einen kleine Pfad links abzweigend über steile Wiesen zur Schuhbräualm bzw. Ringl-Alm. Zwischen den Almgebäuden hindurch und auf einen Fahrweg nach Norden in Richtung Mitterberg. Der Weg steigt nun mäßig an und wer mag kann nach etwa 300 Metern nach rechts noch denn Mitterberg mitnehmen. Für uns soll´s heuer gut sein und so wandern wir auf gutem Weg weiter. An Einer Kreuzung halten wir uns scharf rechts und wandern weiter nach Norden (Geradeaus über die Wiese führt ein Pfad auf den Niggl-Steig, der ebenfalls zurück zum Ausgangspunkt führt). Aus dem Fahrweg wird ein Pfad und nach gut 200 m steigen wir (Pfad kaum mehr auszumachen) in einen Graben hinab und zurück auf einen Weg. Unmittelbar an der Hansenalm leitet uns ein Pfad nach links in eine Wiese, diese nun hinunter auf einen anfänglich schwach ausgeprägten Karrenweg. Dieser zunehmend besser werdende Weg leitet uns durch den Wald und eine kleine Moorlandschaft, vorbei an der Sonnenholz Hütte zurück zum Ausgangspunkt der heutigen Bergfahrt.
Am Wanderparkplatz Jenbachtal angekommen, endet nach gut 6½ Std. eine sehr abwechslungs- und aussichtsreiche Bergtour. Wandern, Winterwandern, leichte Kletterei und herrliches Bergwetter - mehr braucht es nicht für eine tolle Tour.
Panoramarückblick auf alle drei heute bestiegenen Gipfel.
Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere bis schwere Bergtour
-Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit erforderlich
- Der Abstecher zum Lechnerkopf erfordern Kletterfertigkeiten im I-II Grad
- Kondition für ca. 1.000 Hm und ~ 15 Km
Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ausreichend Getränke
Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Ende Oktober