Berchtesgadener Hochthron - Hochthronsteig
(1972 m) 06.06.16
Ein beliebter Klettersteig führt durch eine steile Wand hinauf auf das Berchtesgadener Hochthron. Ein Sportklettersteig, durch die 400 Meter hohe Ostwand des Hochthron. An schönen Wochenenden ist es hier meist sehr voll. Eine Besteigung unter der Woche ist eher lohnend, entfällt dann das Warten und Drängeln. Vom Wanderparkplatz in Ettenberg erreicht man auf gut markiertem Weg den Einstieg in etwa 2-2½ Stunden.
Ein Berg für Klettersteigfans die eine erlebnisreiche und aussichtsreiche Tour suchen (Sportklettersteig schwer, C/D).
Berchtesgadener Hochthron
Ausgangspunkt
Marktschellenberg / OT Ettenberg
Parkplatz Hinterrossboden
(ca. 750 m)
Routenverlauf
Parkplatz - Scheibenkaser - Einstieg Klettersteig - Hochthronklettersteig - Berchtesgadener Hochthron - Stöhrhaus - Stöhrweg - Roßlandersteig - Scheibenkaser - Parkplatz
ca.
7½ Stunden
Tourenbeschreibung
Wir starten um viertel vor Neun am Wanderparkplatz bei Ettenberg, noch voller Hoffnung, dass das Wetter sich hält und die angekündigten Gewitter erst am späten Nachmittag aufziehen. Bei fast wolkenlosem Himmel geht es zunächst auf einer Forststraße (AV-Weg 466) am Ludlbach entlang. Bei der ersten Brücke halten wir uns links und folgen der Straße mäßig steil ansteigend weiter. In einer Linkskehre zweigt ein Pfad nach rechts ab, der später wieder auf die Fahrstraße trifft. An der nächsten Wegekreuzung biegen wir der Beschilderung folgend nach rechts auf einen Karrenweg ab. Dieser wird nach einigen Metern zu einem Bergpfad, dem wir weiter hinauf bis zur Almhütte im Scheibenkaser folgen. Auf etwa 1400 m tritt man aus dem Wald und hat freien Blick auf die mächtige Ostwand des Hochthrons. An der Hütte gehen wir rechts vorbei und folgen den Pfadspuren durch die Latschengasse hinüber zu dem großen Schotterfeld. Dort weißt ein Schild in Richtung des Anseilplatzes am Wandfuß kurz vor dem Begin des Klettersteigs.
Knapp 2 Stunden nach unserem Start genehmigen wir uns hier eine kurze Pause und legen dabei die Klettersteigausrüstung an. Danach queren wir über das Altschneefeld zum Einstig hinauf (ohne Schnee geht man einfach durch das Schuttfeld zum Einstig in den Klettersteig).
An der Einstiegsplatte hinauf und über eine erste steilere Passage weiter zum Gamsband. Ein Schild weist darauf hin, das nun noch schwierigere Passagen folgen. Wir queren das Gamsband und erreichen über die nächste steile Platte (Pfeiler) das Genußwandl. Nach diesem geht es kurz leichter in die kleine Schlucht (oft Schneereste) und auf der anderen Seite wieder heraus. Nun kurz steil hinauf zur „Schluchtrampe“ und kurz darauf erreicht man den Beginn des „Fotoquergangs“. Jetzt sehr steil hinauf und wieder etwas leichter zur „Hanglschuppe“ queren. Hier nun weiter nach links (schwer) und erneut sehr steil durch die "Rauhe Welt" und einer weiteren steilen Wandstufe hinauf auf das Band mit dem Wandbuch. Das schwerste liegt nun hinter uns, doch es bleibt anstrengend und es geht weiter schwer aufwärts zum "Ausstiegskamin". Es folgt eine weitere kurze Gratpassage die das "Finale" kennzeichnet. Danach ist der Plateaurand erreicht und in wenigen Minuten geht es in südlicher Richtung hinüber zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthron. Das Kreuz ist nicht zu übersehen und wir freuen uns, dass sich der Steig für uns recht gut machen ließ und wir ohne Probleme gut durchgekommen sind!
Die Wolken geben die Sicht auf die Umliegenden Gipfel und Gebirge nur spärlich frei und es schaut so aus, als ob es später noch wie angekündigt gewittern wird. So gibt es eben nur eine kurze Brotzeit am Gipfel und nach etwa 20 Minuten packen wir wieder zusammen, um den Abstieg auf gutem Pfad hinunter zum Stöhrhaus zu starten. Bis auf die Wirtin und drei weitere Wanderer ist heute hier oben absolut nichts los, doch a Weißbier muss nun sein! Toll ist, dass man solche Touren unter der Woche oft für sich alleine genießen kann!
Für den weiteren Abstieg wandern wir von der Hütte über den Stöhrweg (AV-Weg 417) bis zur Abzweigung des Roßlandersteigs. Weiter über diesen (AV-Weg 466) zurück zum Scheibenkaser und von dort auf unserem Aufstiegsweg zurück zum Wanderparkplatz bei Ettenberg.
Der Hochthron-Klettersteig ist äußerst interessant. Man zählt ihn auch zu den schwierigeren Sportklettersteigen den man keinesfalls unterschätzen sollte, u.a. weil es keinen Notausstieg gibt.
Charakter / Schwierigkeit:
- schwerer Sportklettersteig C/D
- kein Notausstieg
- fast durchgehend mit Stahlseilen, Stiften, einigen Trittbügeln/-stufen versichert
- nur wenige Gehstellen
- viele Stellen sehr ausgesetzt
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- gute Kondition Voraussetzung
Ausrüstung:
- Klettersteig-Ausrüstung (Komplettgurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe)
Beste Jahreszeit:
Anfang Juni bis Ende Oktober