Hohe Munde
(2662 m) 09.20.2005
Eine Bergtour auf die Hohen Munde am Ostrand der Mieminger Kette ist –entgegen mancher Tourenbeschreibungen in verschiedenen Wander- und Tourenführer– definitiv eine anspruchsvolle alpine Bergtour. Voraussetztung für diese senstaionell Aussichtsreiche Tour ist alpine Erfahrung, Trittsicherheit und gute auch eine Kondition. Es sind immerhin rund 1.600 Hm im Aufstieg und Abstieg während dieser langen Runtrour zu bewältigen.
Über einen leichten Klettersteig geht es hinab zur Niederen Munde. Dabei geht es zunächst etwa 150 Hm hinunter und auf der anderen Seite wieder ca. 100 Hm hinauf. Schwindelfreiheit sollte man für ein paar einfacher nicht versicherte Kletterstellen (UIAA I) auch besitzen, dann bring die ganze Tour auch den richtigen Spaß.
Die Hohe Munde kurz vor Sonnenuntergang
Ausgangspunkt
Leutasch OT Moos
Parkplatz Munde beim Mundestadl, P18
(ca. 1180 m, 4 €/Tg., Stand 2021)
Routenverlauf
ab Parkplatz - Rauthhütte (1605m) - Ostgipfel (2592m) - Westgipfel (2662m) - Niedere Munde (2059m) - Gaistal/Leutascher Ache - Herrenwald - Büchelwald - Parkplatz
ca. 10 Std.
Tourenbeschreibung
Nach einem heißen Tee und einer Frühstückssemmel starten wir kurz nach
08:00 an der Talstation des Mundenlifts auf etwa 950 m. Die Nebelschwaden verziehen
sich langsam, und so kann die Sonne die Temperatur von +6°
allmählich auf angenehmere Werte nach oben treiben. Doch
der zuunächst flache, dann steile Anstieg über den
Fahrweg hinauf zur Rauthhütte heizt auch ohne die Sonne
ordentlich. Durch den herbstlichen Laubwald hat man schon jetzt
tolle Blicke auf das Wettersteingebirge und das Leutaschtal.
Nach etwa einer Stunde haben wir die Hütte erreicht. Wir
gehen weiter und lassen Moosalm und Zugspitzblick hinter uns.
Steil zieht der Bergpfad durch die Latschen hinauf zur "Hüttenrinner".
Die Wegführung ist komplett neu gestaltet, und so ist es
durch den feuchten Untergrund stellenweise rutschig/matschig
und nicht so schön zum Gehen.
Nach etwa 2 Stunden erreichen wir auf etwa 2000 Hm einen Hubschrauber-Landeplatz.
Ab hier ist auch der neue Weg hinauf auf die Hohe Munde frisch
und sehr deutlich markiert und nicht zu verfehlen. Nach einer
kurzen Pause enschließen wir uns, dennoch den alten Markierungen
zu folgen, da uns nicht klar war, wohin dieser "neue"
Weg führen sollte. Der Weiterweg führt in steilen
Kehren und manchmal mit ein wenig Kraxelei weiter hinauf zum
Ostgipfel der Hohen Munde. Die Wolken lassen immer wieder die
Sicht auf den Westgipfel zu; Manchmal kommt auch die Sonne durch
und spendet etwas Wärme. Die vor uns steigende Gruppe hat
-3° am Gipfelkreuz gemessen, weshalb auch wir uns hier nicht
sehr lange aufhalten. über den breiten Rücken des
Ostgipfels wandern wir in westliche Richtung hinab in die Scharte
zum "Steinernen Mandl" zwischen Ost- und Westgipfel.
Von hier geht es über den Grat mäßig steil hiauf
zum Hauptgipfel (bis zu unserer Ankunft war die Sonne allerdings
wieder hinab zum Gipfelkreuz verschwunden :( ).
Nach ca. 4 1/4 Stunden Gehzeit erreichen wir den Gipfel. Trotz
der dicken Wolken (und damit doch eher niedrigen Temperaturen)
packen wir rasch unsere Brotzeit aus und einen heißen
Tee, den es hier ober bei winterlichen Temperaturen auch braucht.
Immer wieder geben die Wolken den Blick nach Süden frei,
sodass man sich in etwa ein Bild davon machen kann, wie die
Aussicht an wolkenfreien Tagen ist. Nach und nach heben sich
auch die Wolken über der Zugspitze, und man hat einen herrlichen
Ausblick auf das Platt. Sogar das Schneefernerhaus ist zu erkennen.
Nach eine guten Stunde packen wir zusammen und folgen dem Pfad
ein kurzes Stück nordwärts, bevor links ein Stahlsein
den Einstieg in den Steig weist. Von hier geht es zunächst
steil, aber gut gesichert, hinab in die Südwestflanke der
Hohen Munde bis zu einem flacheren Felsband. Wir queren die
Wand über glatte Bänder und Felsrinnen und steigen
ca. 80 Meter, die wir zuvor an Höhe verloren haben, wieder
auf. Nun geht es über den breiten Rücken hinab in
den Sattel der Niederen Munde. Hier entstand auch das unten
stehende Panoramabild vom Wettersteingebirge.
Durch einen breiten Latschengürtel steigen wir weiter in
nördl. Richtung hinab ins Gaistal bis wir etwa auf Höhe
der Tillfußalm auf den Wirtschaftsweg treffen. Nun folgt
ein laaanger Talhatscher (etwa 3-4 km) entlang der Leutascher
Ache bis kurz vor dem Parkplatz an der Salzbachbrücke.
Diese queren wir nicht, sondern halten uns südlich (rechts)
und gehen auf dem Fahrweg weiter durch den Herrenwald und Bühelwald
auf den Weg Nr. 8. Dieser bringt uns dann direkt zurück
zum Ausgangspunkt der heutigen Tour.
Die überschreitung der Hohen Munde ist eine erlebnisreiche
Bergtour, die eine ordentliche Portion Kondition, Trittsicherheit
und Schwindelfreiheit erfordert. Man sollte diese Unternehmung
auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, da sonst aus
dem Spaß vielleicht doch zu schnell Ernst wird und man
fremde Hilfe in Anspruch nehmen muss.
Blick von der Niederen Munde auf das Wetterstein
Charakter / Schwierigkeit:
- gut gesicherter, einfacher Klettersteig
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- an einigen Stellen ausgesetzt
- sehr gute Kondition (langer Zu- und Abstieg)
Ausrüstung:
Normale Bergwanderausrüstung, ggf. Klettersteigausrüstung
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende September