Kampenwand Überschreitung
(1669 m) 22.07.12
Klettertour über die Kampenwand
Es gibt viele Wege auf die Kampenwand, der bequemste ist wohl der per Bahn. Erspart sie einem doch etwa 1 ½ Stunden im Aufstieg. Von der Bergstation zum Einstieg hat man dann nur noch eine knappe Viertelstunde, und dann beginnt auch schon die Kletterei.
Die Kampenwand
Ausgangspunkt
Hohenaschau
Parkplatz Talstation Kampenwandbahn
(ca. 630 m)
Routenverlauf
Bergstation - Einstieg Westgrat - Torweg - Westgipfel - Gmelchturm - Teufelsturm - (Hauptgipfel - Ostgipfel) - Steinlingalm - Bergstation
ca.
3 Stunden
Tourenbeschreibung
Von der Bergstation vorbei an der Sonnen Alm auf breitem Weg bis zu einer Verzweigung. Dort rechts (südl.) den schmalen Weg kurz hinauf zur Kampenwandhütte, an dieser vorbei und weiter über den grasigen Rücken in Richtung Osten gegen die Latschen. Dem deutlichen Pfad folgend durch diese hindurch bis man kurz darauf vor einer Wand und dem Start der Tour steht. Nun hat man die Qual der Wahl. Links herum über den Westgrat (III) oder rechts über ein Band zum Torweg (VI-). Beide Einstiege führen auf dem Westgipfel wieder zusammen.
a)
Über den Westgrat (III) kraxelt man zunächst links hinauf in die Scharte(I). Dann den Pfadspuren auf dem Gratrücken bis zum ersten Steilaufschwung zum ersten Standplatz folgen. Nun weiter über den Steilaufschwung (III) auf den oben flacher und breiter werdenden Grat. Über diesen geht es unschwierig (Gehgelände) hinauf zum Gipfel. Kurz vor dem Westgipfel geht es über eine Platte rechts hinauf (schwierigste Stelle; etwa 2+/3-).
b)
Über den Torweg (VI-) zunächst rechts über eine Rampe zu einem Felstor. Dahinter ist ein Standplatz. Nun nach links in einen sehr glatten Risskamin (IV-) und weiter aus dem Kamin zum Grat hinaus. Von links kommt der Westgrat herauf. Es folgt das oben beschriebene Gehgelände hinauf zum Westgipfel.
Vom Westgipfel geht es nun dem Verlauf des schmalen Ostgrates folgend bis zu einem felsigen Gratbuckel und dann ein paar Meter über eine griffarme Platte hinunter in die Scharte zwischen Gmelch- und Teufelsturm (abklettern oder abseilen). Von hier weiter über eine schöne Nordverschneidung (III) hinauf auf den Gmelchturm. Oben angekommen entweder wieder abseilen oder auf der Ostseite abklettern/abseilen. Dann steht man auch schon fast vor der Kletterroute auf den Teufelsturm.
Hier geht es über die Nordwestkante (IV) hinauf. Zunächst über ein paar Stufen, dann um oder besser über einen dicken Block hinüber und weiter über plattiges und grasdurchsetztes Gelände hinauf auf den Rücken und zum Gipfel des Teufelsturms. Nun weiter den Steigspuren auf einem Latschenband folgen bis zu einem Ringhaken. Hier seilen wir in die Nordflanke ab und gelangen auf dem Band in die Scharte zwischen Teufelsturm und Hauptgipfel.
Der weitere "Weg" auf den Hauptgipfel führt über die Nordwestverschneidung (IV+). Weil es aber sehr nass ist, entscheiden wir uns dafür, diese letzte Kletterei nicht mitzunehmen. Wir seilen in die Scharte weiter ab und gehen dann durch Latschen und Gebüsch hinunter zur Steinlingalm. Weil es dort keine warme Suppe mehr gibt, gehen wir direkt weiter auf dem breiten Wanderweg zurück zur Sonnen Alm und gönnen uns dort erst einmal eine Tasse Kaffee. Mittlerweile hat auch das kalte und diesige Wetter vom Vormittag gegen die wärmende Sonne verloren, und es wird immer schöner.
Es folgt noch die Abfahrt mit der Gondelbahn zurück zum Parkplatz und zum Ende einer Tour mit schöner und abwechslungsreicher Kletterei. Wir haben uns vorgenommen, diese Überschreitung nochmals anzugehen, dann aber bei besserem Wetter und nicht mehr in einer 3-er-Seilschaft, verliert man dadurch doch ein wenig Zeit.
Charakter / Schwierigkeit:
- Fels ist recht fest, aber abgespeckt!
- Standhaken gebohrt, notwendige Zwischenhaken vorhanden
-
Schlingen, Klemmkeile für zusätzlichen Absicherung empfehlenswert
-UIAA IV (eine Seillänge), sonst meist III bis III+ und Gehgelände
- ca. 15 Seillängen
Ausrüstung:
- 50 m Doppelseil
- 6-8 Expresschlingen
- Schlingen
- KK-Grundsortiment
- Abseilgerät
- Helm
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis zum ersten Schnee