Labyrinthsteig oder Agatha Christie Weg am Latemar
(1910 m) 14.10.2017
Die einfache Wanderung durch das riesige Felssturzgebiet unterhalb der östlichen Latemarspitze ist sehr beeindruckend und auch für Kinder bestens geeignet. Der Steig durch das Labyrinth, einer Landschaft aus Felsen und Steinen im Schatten des Latemar, bietet einen unvergesslichen Ausblick auf die Rosengartengruppe.
Vom Karerpass führen mehrere Wege hinüber zum Labyrinthsteig, wir haben uns für den Anstieg Richtung Poppekanzel und dem „Freilichtkino″ entschieden.
Durch den Steig ließ sich Agatha Christie wohl zu einem ihrer Romane "Die großen Vier" inspirieren. Darin beschreibt sie das Felsenlabyrinth, in dem die Räuberbande ihr Versteck hatte.
Auf dem Weg zum Labyrinthsteig
Ausgangspunkt
Karerpass
Parkplatz auf der Passhöhe
gegenüber vom Hotel Rosengarten
(ca. 1750 m)
Routenverlauf
Parkplatz - "Freilicht-Kino" - Latemarscharte - Labyrinthsteig (Agatha Christie Weg) - Mitterleger - Karerwald - Parkplatz
ca. 3¼ Std.
Tourenbeschreibung
Wir wandern auf einem breiten Fahrweg durch die Almwiese/Skipiste dem Latemar entgegen. Auf der Piste ist man bereits dabei, mit einer riesigen Eismaschine die Grundlage (Bild) für die kommende Wintersaison zu schaffen. So marschieren wir flugs an dem lärmenden Container vorbei und mäßig steil in den Wald hinein. Kurze Zeit später, in der aus dem Wald herausführenden langezogenen Linkskehre, verlassen wir den Weg und queren nun die Latemarwiesen. Vorbei an einer markanten Tanne, die sich irgendwie an einen Felsblock klammert und hinüber zu einem bizarren Baum. Kurz dahinter sieht man schon das „Freilichtkino″, von hier aus hat man eine besondere Aussicht auf die Rosengartengruppe. Am Kino vorbei, wandern wir nun auf einem Pfad hinauf durch einen lichten Wald in Richtung Latemarscharte. An einer mächtigen Rinne verzweigt sich dann der Weg. Nach Links quert der sich aufsteilende Bergsteig durch die Rinne und führt weiter über die Latemarscharte hinauf zur östlichen Latemarspitze. Wir biegen jedoch scharf rechts ab und steigen gut 100 Hm hinunter und folgen den Wegweisern zum Mitterleger/Perlenweg und Labyrinthsteig.
Der Abstieg schlängelt sich zunächst rechts der immer breiter werdenden Rinne talwärts, führt dann wieder in den Hochwald hinein
und wir erreichen eine kleine Lichtung unterhalb der Latemartürme. Kurz hinter der Lichtung zweigt der Weg nach links in den Labyrinthsteig ab und sogleich passieren wir die ersten nun mannshohen Felsklötze.
Die nächste ¾-Stunde wandern, kraxeln und kriechen wir durch, über oder unter bis zu hausgroßen Felsen hindurch. Dabei schlängelt sich der immer gut markierte Weg stetig hinauf bis auf etwa 1910 m. Der Abstieg bleibt ebenfalls spannend und wir können uns sehr gut vorstellen, welchen Spaß Kinder in diesem Felsendurcheinander haben. Der Pfad führt zurück in den Wald und bald schon erreichen wir die aufgelassene Hochalm des Mittellegers. Die Lärchen leuchten in ihren herbstlichen Farben und bieten einen tollen Kontrast. So ein goldener Oktober hat schon was für sich ;-)
Vom Mitterleger wandern wir nun über den „Perlenweg″durch den Latemar-Wald zurück zum Karerpass. Auf dem Weg Nr. 21 geht es leicht fallend durch den Wald zu einer Wegekreuzung. Hier halten wir uns an den mittleren Pfad und steigen kurz ein paar Meter unterhalb der Latemar Alm hinauf. Danach zieht der Pfad ohne nennenswerte Höhenänderung weiter nach Nordosten. Es wird ein Fahrweg gestreift und später kreuzen wird den Weg Nr. 13. Schlussendlich erreichen wir wieder die Almwiese/Skipiste an der noch immer die Eismaschine lärmt.
Bei schönstem Spätsommerwetter legen wir uns (außerhalb der Hör- und Sichtweite der Maschine) auf die Almwiese und gönnen uns, heute mal am Ende der Tour, eine ausgiebige Brotzeit mit südtiroler Spezialitäten und freier Sicht auf die Rosengartengruppe.
Es wird berichtet, dass sich Agatha Christie (1890-1976) während eines Aufenthaltes am Latemar hier zu einem ihrer bekanntesten Kriminalromane, „Die Großen Vier“, inspirieren lies. Sie soll von den spektakulären Gesteinsformationen des Latemars so begeistert gewesen sein, dass sie das Felslabyrinth als Versteck einer Räuberbande beschrieb und damit verewigte. Den Name des Wanderweges hat man Ihr aus diesem Grund gewidmet.
Charakter / Schwierigkeit:
- Waldwege und meist gute Bergpfade
- etwas Trittsicherheit kann nicht schaden
- Kondition für ca. 600 Hm und etwa 9 Km
Wegstrecke
Ausrüstung:
-
Wanderausrüstung
Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Mitte Oktober