Rotschitza-Klamm-Klettersteig und Mallestiger Mittagskogel
(1802 m / 1823 m) 04.10.2021
Auf der kombinierten Klettersteig- und Bergtour auf den Mallestiger Mittagskogel -am Grenzkamm zwischen Villach im Kärntener Drautal und dem slowenischen Jesenice im Tal der Sava Dolnika mitten in den Karawanken- geht es über den mittelschweren Rotschitza-Klamm-Klettersteig und über schöne Waldpfade hinauf in den Sattel zwischen Schwarzkogel und Mittagskogel. Unschwierig leitet unser Weg vom Ausgangspunkt am unteren Parkplatz beim Gasthaus Baumgartnerhof in den Wald hinein, dann über den kurzen, im Sommer sehr erfrischenden Klettersteig direkt am und über dem Rotschitzabach hinauf. Nach dem KS wandern wir über gute Waldpfade weiter an die Mitzl-Moitzl-Hütte und hinauf in den Sattel direkt an die Staatsgrenze. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel, doch sind die letzten Meter wieder deutlich spannender und etwas ausgesetzt. Im Abstieg steigen wir zu Beginn sehr steil hinab und folgen dem Wegweiser Illitsch Höhe (Weg 684) zurück zum Baumgartnerhof.
Wer gleich noch einen weiteren Gipfel mitnehmen möchte, kann dies ab dem Sattel mit dem Schwarzkogel und einem zusätzlichen Zeitaufwand von ~1½ Std. recht einfach bewerkstelligen.
Mallestiger Mittagskogel
Ausgangspunkt
Finkenstein am Faaker See / Altfinkenstein 6
Parkplatz am Hotelrestaurant Baumgartnerhof
(ca. 900 m)
Routenverlauf
Parkplatz - Rotschitza-Klamm-Klettersteig - Mitzl-Moitzl-Hütte - Sattel - Mallestiger Mittagskogel / Maloško poldne (Vorgipfel, 1823 m) - Ostra peč (Gipfel mit Kreuz auf 1802 m) - Urschitzhütte - Rauscherbach - Zwanzgerhof - Baumgartnerhof - Parkplatz
ca. 7 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Heute starten wir gegen neun Uhr am unteren Parkplatz beim Baumgartnerhof (der obere war bereits voll belegt). Man sollte in der Regel zeitig unterwegs sein, denn um den Baumgartnerhof gibt es auch jede Menge Radtrails und so tummeln sich hier eben nicht nur die Wanderer und Ausflugstouristen. Direkt am Parkplatz leitet ein schottriger Weg in den Wald hinein. Diesem folgen wir zunächst mäßig ansteigend in südliche Richtung an den Roschitzabach. Wir queren dabei im Verlauf mehrere Mountainbike-Trails (dies auf gar keinen Fall für Auf- oder Abstieg benutzen) bevor der Weg steiler ansteigt. Bei Hm 960 treffen wir auf den von rechts kommenden Aufstiegsweg, der direkt vom Baumgartnerhof herauf führt. Die Beschilderung ist eindeutig und leitet uns weiter bergan dem Klettersteig entgegen. Der schottrige Weg verjüngt sich auf etwa 1020 m in einen Waldpfad, dieser leitet uns nun in etwa 10 Minuten direkt an den Einstieg am Rotschitzabach-Wasserfall. Dort ist viel Platz und die Botanik ist doch recht plattgetreten. Viele Hinweise und der erodierte Boden deuten auf einen viel begangenen Steig hin. Es wird Zeit das Gurtzeug anzulegen, den Helm aufzusetzten und den Bach zum Einstieg in den Klettersteig zu queren. Drängen doch von unten recht viele Stimmen zu uns herauf...
Gesagt, getan. Nach der Querung des
Rotschitzabachs kraxeln wir über eine kleine Rampe zum Einstieg. Die Versicherungen leiten uns nun über eine Plattenzone, die links vom Wasserfall aufwärts und weiter zur ersten Seilbrücke führt. Knapp vor dieser Seilbrücke erwartet uns eine steile Passage die zugleich mit B/C die Schlüsselstelle des Steigs darstellt. Mit ein wenig Übung ist diese Stelle jedoch gut zu meistern und es geht flugs über die Brücke auf die andere Bachseite. Nun folgen wir einfach den Versicherungen und und steigen deutlich leichter weiter entlang des Baches, bis zu einer Stufe und der zweiten Seilbrücke. Über die Brücke wieder auf die gegenüberliegende Bachseite und weiter dem Bach folgend bis zum kleinen Wasserfall. Hier ist ein Seil über einen Seitenbach gespannt und man sollte sich hier sehr zügig vorbeibewegen, sonst gibt es nasse Füße. Danach weiter entlang des Baches weiter hinauf bis an die nächste Bachquerung. Auf der anderen Bachseite leitet der Weg nun wieder deutlich leichter hinauf und vor das erste Wehr. Erneut queren wir vor diesem erneut den Bach und steigt dann am Ende nochmal kurz und steil (B) gut gesichert zum Wehr hinauf. Nach dem Wehr legt sich das Gelände zurück und wir wandern entlang des Baches und teilweise über kurze Schrofenpassagen bis knapp vor das zweite Wehr. Hier queren wir den Bach ein letztes mal und folgen dem Drahtseil auf die andere Seite. Ein Waldpfad leitet uns nun in den Wald hinein und schon kurz nach eintreten in den Wald an eine Wegegabelung. Wer genug hat folgt dem Weg geradeaus und zurück zum Baumgartnerhof. Wir halten uns an der Gabelung jedoch links und folgen dem Wegweiser zum Mallestiger Mittagskogel.
Nun leitet uns der Bergpfad
stets am Rand des Rotschitzabachgrabens in einen Holz-Schlag und bis hinauf an eine Quelle auf rund 1440 m und kurz später an einem alten Zollhäuschen vorbei. Der Weg zieht nun in unterschiedlicher Steilheit weiter hinauf zur privaten, nicht bewirtschafteten Mitzl-Moitzl-Hütte. Kurz nach dem Zöllhäuschen erreichen wir mächtige, nach Nordosten steil abfallende Erosionshalden. In der Nähe der Schlucht bleibend (tolle Blicke zum Nordgipfel des Mallestiger Mittagskogels), wandern wir auf gutem, deutlichem Pfad durch einen schönen Lärchenwald.
Wenige Meter nördlich der Mitzl-Moitzl-Hütte ist ein schöner Aussichtspunkt mit Bankerl, der uns zu einer kurzen Pause bei herrlicher Aussicht hinunter auf den Faaker See einlädt.
Von dort wandern wir nach der Pause kurz an der Mitzl-Moitzl-Hütte vorbei in nur wenigen Minuten hinauf ins Panier-Schartl, genau auf der österreichisch-slowenischen Grenze. Dort nun nach rechts haltend über einen Bergrücken und einige Grataufbauten umgehend durch ein paar enge Latschengassen, hinüber zum Hauptgipfel (1823 m) des Mallestiger Mittagskogel (Beschilderung). Der Hauptgipfel wird von den meisten eher nicht bemerkt, ist es doch eher eine kleine Plattform die achtlos überschritten wird. Der Nordgipfel des Mittagskogel lockt doch mit einer viel besseren Aussicht und ist in Karten als Ostra peč bezeichnet. So sausen auch wir flugs drüber und erreichen nach Norden wandern ein kurzes Gratsystem. Zunächst kurz steil ab-, dann wieder ebenso steil ansteigend leitet uns der Pfad durch die Felsen. Dabei sollte man unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit in seinem Gepäck haben, sind einigen Stellen doch recht ausgesetzt. Wenige Drahtseile entschärfen die schwierigsten Stellen, danach kann man eine tolle Aussicht hinunter an den Faacker See genießen. Da wir die Tour als Rundtour gehen wollen steigen wir nicht auf der Aufstiegrute ab, sondern folgen dem Steig bis zum Abzweig knapp unter dem Gipfel. Dort steigen wir steil in nordwestlicher Richtung zur Urschitzhütte ab. In vielen Serpentinen leitet uns ein manchmal sehr schmaler Pfad über kraxelige Wegstücke, mehrmaliges Queren einer Forststraße, einem Bankerl ohne Aussicht in einer guten Stunde durch schönen Wald (meist Fichten) an dies Wiese der Hütte. Dort genehmigen wir uns nochmal eine kurze Pause mit Blick hinauf zum Gipfel des Mittagskogel. Von der Urschitzhütte führt der, durch die Waldarbeiten fast nicht zu findende Pfad (Weg 684/603) nach Nordosten. Auf ~1090 m treffen wir erneut auf die Forststraße und folgen dieser nach talwärts nach rechts. Nach einigen weiten Kehren und gut 200 Hm weniger folgt ein Abzweig. An diesem nach rechst (Osten) die Straße verlassen und hinunter an den Rauscherbach. Diesen überqueren wir, steigen danach etwa 60 Hm und einem weiteren kleinen Graben zum sogenannten Zwanzger auf. Von nun an geht es auf der asphaltierten Straße zurück zur Baumgartner Höhe.
Unsere Abstiegsvariante ist mit ca. 3 Std. doch recht lang und so sollte man sich am Gipfel gut überlegen ob es nicht besser ist über die Aufstiegsroute abzusteigen!
Ausblick vom Mallestiger Mittagskogel
Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere Bergtour & Klettersteig
- Forststraßen, Waldwege, Bergpfade
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Klettersteig (B/C)
- im Abstieg wenige leichte Kletterstellen bis max I (UIAA-Skala)
- bei Nässe absolut nicht zu empfehlen
- Kondition für ~ 960 Hm und ca. 11 Km
Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung & Klettersteigausrüstung
- ausreichend Proviant und vor Allem Getränke
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober