Große Ochsenwand - Schlicker Klettersteig
(2700m) 09.07.2005
Für Klettersteigfans, die Spaß an einem anspruchsvollen, langen Klettersteig haben, bietet der Schlicker Klettersteig im Stubaital alles was des Herz begehrt. Steile Aufschwünge, sehr viele luftige Passagen und einen herrlichen Ausblick. Der Klettersteig ist nicht für Anfänger geeignet, die schwierigkeit liegt bei C/D und stellenweise ist Kletterfertigkeit im I. Grad gefordert.
Große Ochsenwand
Ein schwerer, langer und kräftezehrender Klettersteig.
Viele ausgesetzte Stellen.
Ausgangspunkt
Fulpmes im Stubeital
Parkplatz an der Seilbahn
(ca. 1000m)
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(vom ersten abgebrochenen Versuch)
Routenverlauf
ab Parkplatz mit der Gondelbahn zur Mittelstation Froneben
- Schlicker Alm - Einstieg Klettersteig - Gr. Ochsenwand - Nordgrat
Klettersteig - Alpenklub Scharte - Schlickeralm Mittelstation
- Parkplatz
Bei Benutzung der Gondel bis hinauf
zum Kreuzjoch und Einstieg von "oben" in den Klettersteig,
ca. eine 1 Std. weniger.
ca. 8 Std.
Tourenbeschreibung
München 06:00 Uhr - Abfahrt bei unsicherem, aber laut
Wetterbereicht schönem und meist trockenem Wetter. Gegen
8:00 Uhr erreichen wir die Talsstation in Fulpmes mit der lt.
unserem Führer beschriebenen Sesselbahn. Mittlerweile ist
der Sessellift zu einer modernen 6er Gondelbahn umgebaut. Diese
führt über die Mittelstation Froneben hinauf auf das
Kreuzjoch. Nach einem kurzen Frühstück am Auto nehmen
wir zusammen mit einem weiteren Wanderer die erste Gondel bis
hinauf zum Kreuzjoch. Von dort folgen wir, durch Wolkenschwaden
hindurch, dem Weg entlang der Skipiste hinab in Richtung Schlicker
Klettersteig. Die Piste ist einen einzige Baustelle, wird doch
die schneefreie Zeit genutzt, um eine gewaltige Beschneiungsanlage
zu installieren. Vorbei an der Zirmachalm zweigt unser Weg auf
etwa 1900 m nach links direkt in ein von Latschen überwuchertes
Schotterfeld ab. Dem gut gekennzeichneten Weg folgen wir bis
zum Einstieg in den Steig. Dieser ist bereits von weitem durch
eine dicke weiß-rote Markierung gut zu erkennen.
Am Einstieg angekommen legen wir unsere Ausrüstung an und
versuchen uns an der ersten wohl schwierigsten Hürde des
Steigs. Der Einstieg - zugleich die Schlüsselstelle - hat
es wirklich in sich. Man benötigt eine ordentliche Portion
Armkraft und etwas Geschick, um diese Stelle überwinden
zu können. Danach geht es in steilen Rinnen fast senkrecht
aufwärts und man gewinnt schnell an Höhe.
Da das Wetter nicht wirklich trocken (die Wolken direkt über
uns steigern die Nässe am Fels eher noch) und die Sicht
eher bescheiden ist, brechen wir nach etwa 100 Hm im Steig ab
und treten den Abstieg an. Unsere Hoffnung, es würde aufklaren,
wurde enttäuscht. Doch war die Umkehr gewiss die Richtige
Entscheidung, zumal für den späteren Nachmittag in
den Bergen noch Gewitter angekündigt waren (in den höheren
Regionen des Steigs auch Schnee).
Auf dem Aufstiegsweg geht es wieder hinab. Wir verlassen das
Latschenfeld talwärts und erreichen gegen 11:00 Uhr die
Schlicker Alm. Das schlechte Wetter macht sich auch hier deutlich
bemerkbar. Nur ein paar Wanderer hocken im Gastraum. Nach einer
Tasse Kaffee, einem Stück Apfelstrudel und einem Plausch
mit dem Almwirt machen wir uns auf den Weg zurück zur Mittelstation
Froneben. Von dort "gondeln" wir dann hinunter zum
Ausgangspunkt unserer heutigen Tour.
Schade, dass uns das Wetter einen Strich durch die Rechnuhng
gemacht hat, so bleibt uns -zumindest für heute- eine sicherlich
äußerst spannende Tour verwehrt.
Charakter / Schwierigkeit:
- schwerer Steig (nicht für Anfänger geeignet)
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- sehr exponiert
- Steinschlaggefahr
- bei feuchtem Wetter ist die Tour nicht zu empfehlen
Ausrüstung:
Klettersteig-Ausrüstung (Komplettgurt, Klettersteigset, Helm,
Handschuhe)
Beste Jahreszeit:
Juni bis Ende September