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Monte Rocchetta / Cima Giochello und Cima Valdes

(1540 m, 1575 m) 11.04.09, 22.03.24

Eine eindrucksvolle, interessante und schwere Bergtour führt uns von Biacesa di Ledro hinein in das Rocchetta-Massiv. Von Biacesa wandern wir teils sehr steil auf alten Pflasterwegen und vorbei an Laufgängen aus dem ersten Weltkrieg durch einen schönen Mischwald zur Bocca Pasumer und von dort weiter hinauf zur Bocchetta dei Concoli. Von dort wandern und steigen wir über den Zanotti-Weg an den Cima Giochello. Hierbei hat man vom Kamm immer wieder spektakuläre Blicke auf die Dächer von Riva del Garda, Torbole und das Sarcetal.
Die Rocchetta wurde nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und noch vor dem italienischen Kriegseintritt im Mai 1915 von der österreichisch-ungarischen Armee befestigt und so gibt es noch heute einige alte Relikte aus dieser Zeit zu entdecken.
Sind die Gipfel erreicht wird man mit einem tollen Rundblick auf die umliegenden Gebirge für die Mühen das Anstiegs belohnt.

Monte Rocchetta / Cima Giochello
Roccetta - Giochello

Ausgangspunkt
Biacesa di Ledro
Parkplatz "Parcheggio Cima Capi" am östl. Ortseingang
(ca. 400 m)

Routenverlauf 2024
Parkplatz - Biacesa - Val Vasotina - Bochet dei Concoli - Sentiero Rino Zanotti - Monte Rocchetta / Cima Giochello - Cima Valdes - Bochet Guimella - Malga Guimella Inferiore - Biacesa - Parkplatz

ca. 6½ Std. 
Tourenbeschreibung
Vom neu angelegten und deutlich vergrößerten Wanderparkplatz am Ortseingang von Biacesa di Ledro geht es zunächst an der Straße entlang in den Ort hinein und an der Kreuzung nach rechts in die Via del Dazi. Auf dieser bis ans Ende, dort rechts ab und den Wegweisern in Richtung Cima Giochello an einer kleinen Bar vorbei aus dem Ort heraus auf der asphaltierten Straße an den letzten Häusern vorbei ins Val Vasotina ansteigen. Nach den letzten Häusern zweigt an einer Wegegabelung der Sentiero dei Bech nach rechts ab. Dieser leitet an die Einstiege des Sentiero attrezzato delle Laste und der Ferrata Fausto Susati auf den Cima Capi. Wir bleiben auf dem linken Weg und wandern dem Wald entgegen. Da es noch recht früh im Jahr ist, fehlt den Bäumen noch das Blätterdach, das einen dann auch durch schattigen Wald emporsteigen lässt. Auf einem breiten, mit großen Steinen gepflasterten Weg werden wir recht steil hinaufgeleitet. In der zweiten starken Rechtskehre (~680m) verlassen wir den breiten Weg nach links und folgen der Beschilderung Bochet dei Concoli, Sentiero Rino Zanotti, Cima Giochello weiter bergan und hinein in das Val Vasotina. Es bleibt anhaltend steil und durch das viele Laub im Weg, zusammen mit dem steinig gepflasterten Weg ist es doch recht mühsam zu gehen. Auf rund 870 m queren wir das trockene Bachbett des Rio Carenga. Danach dreht der Weg nach rechts (Osten) ein, quert erneut den trockenen Bach und leitet zum ersten mal fast flach weiter durch den Wald. Doch das Flachstück ist nur kurz, dann dreht der Weg, schmaler werdend, zurück in nördliche Marschrichtung und führt uns recht steil durch Wald und über Schrofenstufen durch die Westseite der Corna Frea an einen Abzweig. Der nach Rechts abgehende Pfad leitet an den Bocca Pasumer, wir bleiben in der Bergaufrichtung und folgen dem Wegweiser weiter in Richtung Cima Giochello. Nun geht es über einen steilen Schrofensteig hinauf zur Bochet dei Concoli nördlich der Corna Frea. Sehr spannend und abwechslungs- sowie aussichtsreich leitet der Pfad an einer alten, moosigen Quelle vorbei an den Concoli Pass. Dort muss man sich entscheiden ob man östlich des Grates oder westlich weiter ansteigen mag. Nach rechts leitet der Weg in die Ostseite und zunächst hinab Vallone dei Concoli in Richtung Cima SAT. Wir bleiben auf dem linken Weg, der uns auf dem "Sentiero Rino Zanotti" über steile Grasflanken und einfache Felsstufen in die Westsseite an alten Stellungen des 1. Weltkrieges vorbei bis hinauf zum Gipfelaufbau der Rocchetta Giochello führt. So geht es meist recht steil weiter empor und ab und an wird unsere Geländegängigkeit und Kraxelfähigkeit geprüft. Einige ausgesetzte Stellen mit tollen Tiefblick auf den Gardasee lassen sich unterwegs mitnehmen - schwindelfreiheit ist dabei sehr hilfreich.
So stapfen, wandern und kraxeln wir hinauf an eine weitere Verzweigung auf 1440 m mit einer weiteren Beschilderung. Von rechts leitet der Pfad, welcher von Bochet dei Concoli östlich durch die Wand bzw. von der Cima SAT heraufzieht. Auf einem Stein am Schild liegen zwei sehr schwere Granatsplitter - Relikte aus dem 1. Weltkrieg. Von hier ist es nun nicht mehr all zu weit. Ein wieder breiterer Weg leitet nach Nordwesten ansteigend an den Gipfel hinauf. Wer genug hat, kann sich ein paar Hm und den Giochello ersparen und ab hier die südliche Umgehung in den Sattel vor dem Cima Valdes nehmen. Uns ist nach einer Pause und einer ersten Gipfelrast, also geht es geradeaus weiter und hinauf an den Gipfel. Wir steigen dazu in einem kleinen Bogen in die Nordseite, treffen auf erste Restschneeflecken und wandern zuletzt über einen alten Schützengraben auf den grasigen, runden Gipfel des Monte Rocchetta oder auch Cima Giochello. Bei herrlichem Frühsommerwetter, gardaseetypischer Sicht genießen wir den tollen Rundumblick bei einer Brotzeit.
Nach einer guten halben Stunde machen wir uns an den Weiterweg hinüber an den Cima Valdes. Dazu steigen wir über den Westgratrücken auf dem Sentiero Zanotti hinab, queren in die Scharte vor dem schroffen Felskamm der Cima Valdes. Dort wechseln wir in die steile und zunehmend Schnee bedeckte Nordflanke hinein, um die Felssporne zu umgehen. Steil geht es hinab, teilweise ausgesetzt und durch den Altschnee nochmal eine Stufe schwerer leitet der Pfad teilweise mit Stahlseil und Trittbügeln versichert um die Sporne herum. Das Ganze ist nicht ungefährlich, da man die Trittbügel unter dem Schnee nicht sieht. Nach und nach leitet der Pfad wieder aufwärts und es folgt eine lange Querung im Steilwald der Nordflanke der Cima Valdes. In einer Scharte wechseln wir endlich nach Süd. Der Altschnee nimmt ab und das Gehen wird wieder angenehmer und wir erreichen den Sattel nördlich des Gipfelfels der Cima Valdes. Aus dem Sattel nun recht einfach über den scharfen Gratrücken auf den höchsten Punkt der Cima Valdes. Von hier hat man ebenfalls eine tolle Aussicht und schaut von oben hinunter auf den Giochello und unseren Aufstiegsweg durch das Val Vasotina.
Wir verweilen nur kurz, dann wandern wir im Abstieg zurück in den Sattel. Dort am Westgratrücken über eine teilweise sehr steile, südlich abfallende Grasflanke hinunter zu den Almgebäuden der Malga Guimella superiore unter der Bocca Guimella. Teilweise folgt der Steig den alten Schützengräben, leitet vorbei an alten Unterständen hinein in ein kurzes Waldstück. Der Wald ist vom letzten Wintersturm noch völlig zerstört und wir müssen einige Male den Weg verlassen und die abgebrochenen Tannen zu umgehen. Kurz vor den ersten Gebäuden der Malga Guimella halten wir uns links, umgehen dabei ein eingezäuntes Gelände auf der teils noch schneebedeckten Almwiese und erreichen einen zerfurchten Weg. Auf diesem, vorbei an einer kleine Hütte auf den Weg 451. Unter der Hochspannungsleitung (man steht gerade unter einem Strommasten) umgehen wir in einem Linksbogen die nächste Almwiese und steigen an einem steilen, ruppigen und steinigem Hohlweg hinunter in einen Buchenwald und an den Bachgraben des Rio Giumella. Im Wald soll es viele Schlangen geben, doch in Anbetracht der Jahreszeit schlafen die Tierchen sicherlich noch und so steil wie es hier talwärts geht, trampeln wir viel zu sehr, so dass sie uns frühzeitig hören/fühlen müssten. Der Weg wird breiter, doch er bleibt sehr anstrengend zu gehen. Viel Laub deckt auch hier den steinigen Weg ab und so ist der Abstieg wirklich anstrengend. An der Verzweigung auf etwa 1285 m halten wir uns links und erreichen nach weiteren mühsamen gut 250 m Abstieg die zerfallenden Gebäude der Malga Guimella Inferiore. Nun geht es auf einem breiter werdenden, sehr steilem und streckenweise betonierter Almweg (alter Kriegsweg) durch das Valle Guimella hinab. Im weiteren Verlauf nimmt die Steilheit etwas ab und leitet uns an einer Kapelle mit Rastbank und schönem Blick nach Biacesa und durch den kleinen Ort zurück zum Parkplatz.
Beeindruckt und sichtlich zufrieden von der Bergtour die mit Vielfältigkeit, tollen Aussichten, nervendem Altschnee, viel Kraxelei und Gehgelände oft in steilem Terrain aufwartet, beenden wir nach insgesamt 6 ¾ Stunden diese Bergfahrt. Diese Runde bietet sich bestens für Frühjahr oder Herbst an. Im Sommer wird das durch die Hitze eher eine Tortur.
 

Routenverlauf 2009
Parkplatz- Biacesa - Bochet dei Concoli - Monte Rocchetta / Cima Giochello - Sentiero Rino Zanotti - Bochet dei Concoli - Biacesa - Parkplatz

ca. 7½ Std. 
Tourenbeschreibung
Los geht es am Ortseingang von Biacesa Val di Ledro (Parkplatz). Zunächst wenige Meter hinein in den Ort und dann rechts ab zum nord-östlichen Ortsausgang. Nun folgen wir der gepflasterten Straße (Weg 417, rot-weiße Markierung). Schon bald wird aus der Straße ein gepflasterter Weg, der zum Teil steil durch den Wald hinein in das Val Vasotina führt. Auf ca. 680 m folgt eine Abzweigung, an der wir jedoch weiter geradeaus und tiefer in das Tal hinein wandern. Nach rechts zweigt der Weg 460 hinauf zur Kapelle S. Giovanni und dem Cima Rocca ab.
Nach ca. 1 ½ Stunden erreichen wir dann den Bochet dei Concoli. Hier rasten wir kurz, bevor wir in Richtung Gardasee kurz und steil hinabsteigen und an der Verzweigung der Markierung 413 (Cima SAT, Bocca Giumella) folgen. Vorbei an einigen alten Kasematten, Stellungen und Unterkünften aus Zeiten des ersten Weltkriegs geht es durch eine kleine Scharte vorbei an einem verfallenen Kirchlein (Chiesa die Guerra), von der wirklich nur noch Reste vorhanden sind. An der nächsten Verzweigung halten wir uns links und steigen durch viele Altschneefelder in einigen Serpentinen steil bis zu einen Felsdurchlass. Hier führt der Weg nun weiter in Richtung Bocca Giumella, aber bei der noch vorhandenen Altschneemenge ist dies ein aussichtsloses Unterfangen. Also folgen wir an der letzten Verzweigung (ca. 50 Meter zurück) den spärlich zu findenden Markierungen und "Wegspuren" durch den Schnee hinauf zu einem Durchlass, der uns in einen kleinen Sattel unterhalb der Rocchetta Giochello bringt. Nach diesen Mühen haben wir uns, bei bester Aussicht auf die gegenüber liegenden Berge Cima al Bal, Cima della Nara und viele weitere unsere Brotzeit verdient.
Eine halbe Stunde später steigen wir fix entlang eines alten Laufgrabens hinüber in den Sattel zwischen dem Rocchetta Giochello und dem Cima Valdes, um einen Blick auf den weiteren Wegverlauf hinüber zum Bocca Giumella zu nehmen. Doch ein Weitergehen ist unmöglich, da auf der Nordseite einfach noch zu viel Schnee in den steilen Hängen liegt. Also zurück zur Brotzeit und dann noch einmal kurz hinauf auf den Gipfel des Rocchetta Giochello, bevor wir uns an den Abstieg über den Sentiero Rino Zanotti machen.
Über den schmalen Pfad des Sentiero Rino Zanotti steigen wir zunächst, vorbei an alten Unterkünften, Stollen und Bunkern, hinab zur Bochet dei Concoli. Von hier folgen wir dem Aufstiegsweg zurück nach Biacesa. Ab etwa 850 Hm geht es dann wieder über den alten gepflasterten Weg, der im Abstieg auch schön warme Füße macht ;-).
Nach etwa 7¾ Stunden erreichen wir wieder den Parkplatz in Biacesa, womit eine schöne und teilweise sehr interessante Bergtour endet.
Alternativ lässt sich diese Tour (bei weniger Schnee auf der Nordseite) wohl auch sehr gut als Runde über den Bocca Giumella (steiler Abstieg durch das Val Giumella) machen.

360° Panorama am Monte Rocchetta - Cima Giochello
Rocchetta Massiv

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

360° Panorama am Monte Rocchetta / Cima Giochello über die Gardaseeberge
(größer/kleiner - einfach mit der Maus ins Bild und scrollen)


 

Charakter / Schwierigkeit:
- schwere Bergtour
- lange steile Wegstücke und einige kraxelige Stellen
- Forststraße, meist Waldwege und Bergpfade
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Kondition für ~ 1.320 Hm ↑↓ und ca. 12,5 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Mitte April bis Ende Oktober, je nach Schneelage