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Schärtenspitze

(2.153 m) 27.07.09 / 29.08.11
Klettertour über den "Plattenweg" und die "Brandenstein Nordost Wand"

Rund um die Blaueishütte hat es unzählige Kletterrouten, die von einfachen bis zu schweren Touren reichen. Für den heutigen Tag haben wir uns eine Tour über 2 Routen mit der Schwierigkeit II bis IV- herausgesucht. Nach der Plattenkletterei und der Querung des Schrofengeländes beginnt eine schöne Wandkletterei, die uns direkt hinauf zum Gipfel führt.

Plattenweg am Steinberg und die Schäertenspitze
Plattenweg + Schärtenspitze

Ausgangspunkt
Blaueishütte
Der viel gelobte Kuchen ist echt Spitzenklasse. Auf keiner anderen Hütte haben wir eine solche Kuchenauswahl gesehen!!!
(1650 m)

Routenverlauf
Blaueishütte - Plattenweg - Scharte - Schärtenspitze - Abstieg über Normalweg - Blaueishütte
Der "Weg" geht zunächst über den den Plattenweg am Steinberg, weiter durch die mächtige Verschneidung und über Schrofengelände hinauf in die markante Scharte unterhalb der Schärtenspitze. Von dort hinauf auf den Gipfel und über den Normalweg zurück zur Blaueishütte.

Gesamtdauer (mit Pausen): ca. 9½ Std.
Tourenbeschreibung
Von der Hütte geht es in wenigen Minuten zu den mächtigen, geneigten Platten, die vom Steinberg herabziehen. Die Einstiege befinden sich am Beginn eines schräg nach rechts ziehenden Risses.Vom Plattenfuß folgen wir diesem weiter bis zu einer Rampe. Auf Reibung geht es nach links zum Stand (2 SU). Dem nächsten Riss folgen wir etwa 4 m schräg nach rechts, dann gerade über Platten empor (5BH, 1NH) zu der großen Wanne mit Standplätzen (BH und SU). Aus der Wanne links oder rechts (SU) über geraute Platten (3BH) zum Stand unter dem Überhang (Ringhaken). Am Wandfuß nach links über eine Platte hinauf und über Schrofen und Platten vorbei an der Steinberghöhle (1850m) bis zu der (von der Hütte gut sichtbaren) Verschneidung. Durch diese weiter kaminähnlich empor (4 BH, 2NH) in eine Schuttrinne. Diese verlassen wir nach rechts und steigen über Schutt aufwärts zum Steig (Achtung Steinschlag vom Normalweg!). 
Von hier geht es schräg hinauf in die Einschartung unterhalb der Schärtenspitze zum Einstieg in die Brandenstein Nordostwand. Auf den Platten sind etliche Varianten möglich! (Alternativ kann man dem Pfad "Steinberg-Normalweg" auf den Gipfel oder zurück zur Blaueishütte folgen, dann hat man eben "nur" den Plattenweg gemacht.)

In der Scharte gönnen wir uns zunächst eine ausgiebige Pause und lassen die Aus- und Tiefblicke auf die umliegenden Berge und Täler auf uns wirken.
In der 1. SL geht es zunächst um die Kante herum auf die Ostseite und hinüber in eine Rinne. Nun über den plattigen Fels (1 BH) aufwärts bis zum Beginn des deutlich nach links in die Wand hinausziehenden Bandes. Hier nicht weiter gerade hinauf, sondern nach links auf das Band. Gleich zu Beginn ist der erste Stand (Ringhaken).
SL 2 folgt dem Band aufwärts um ein luftiges Eck zum nächsten Stand in einem kleinen Schuttkessel.
Von hier geht es in der 3. SL in der Verschneidung aufwärts (1 H), dann links auf die Platte (BH) um die Ecke und gerade hinauf in die Rinne zum nächsten Stand.
Die 4. SL geht links auf ein Band in eine weitere Rinne, durch diese (1 H) hindurch unter einem Überhang rechts heraus und über Schrofen zum nächsten Stand.
In der 5. SL geht es gerade hinauf zu einem Klemmblock (Blockschlinge), über den Block und zum Standplatz am Fuß der Ausstiegsverschneidung.
Die 6. und letzte SL führt uns durch eine schöne Verschneidung (BH) und zuletzt über leichten Fels (SU) zum Gipfel (viel loses Gestein). Dort hat es direkt neben dem Gipfelkreuz einen Standhaken (falls jemand „draufsitzt“).
Und dann ist die herrliche Kletterei auch schon zu Ende. Am Gipfel gönnen wir uns eine leckere Melone und genießen die heute perfekte Sicht über die umliegenden Gebirge (Watzmann, Göllstock, Untersberg, Hochstaufen, . . . . ).

Abstieg:
Über den stark ausgetretenen und teilweise mit Drahtseilen gesicherten Normalweg geht es steil hinunter zum Wandfuß der Schärtenspitze. Dabei gilt es auch einige ungesicherte kurze Stellen bis I zu meistern. Wegen des vielen Gerölls ist absolute Vorsicht geboten, hohe Steinschlaggefahr! Vom Wandfuß geht es dann in weitem Linksbogen über den markierten Steig zurück zur Blaueishütte.
Eine schöne Tour mit viel Abwechslung, tollen Weit- und Tiefblicken geht zu Ende, und wir haben uns ein deftiges Abendessen redlich verdient ;-).

Panoramablick auf die Tour
Hochkaltergebiet

Höhenprofil zur Tour 2011

Charakter / Schwierigkeit:
Plattenweg:

- Reibungskletterei an glattgewaschenen geneigten Platten in festem Fels
- Die Absicherung erfolgt teilweise mit SU-Schlingen, Bohrhaken und Normalhaken.
- In der großen Wanne (etwa in der Wandmitte) nach der dritten Seillänge treffen alle Routen zusammen.
- Links leichter II - III und Rechts schwerer III - Stelle IV
- UIAA II-III (Var. bis IV)
- ca. 5 + 1 Seillängen
- Bis unter den Überhang gebohrte/geklebte Stand- und Zwischenhaken, zusätzlich einige Sanduhren. In der Rechtsquerung bis unter die Verschneidung kein fixes Material, Stände an SU.

Brandenstein Nordost Wand / (Schärtenspitze Nordost Wand:
Sämtliche Standhaken sind gebohrt, ebenso etliche Zwischenhaken, weiter hat es einige
SU-Schlingen und ältere Normalhaken.
- kurze, interessante Wandkletterei in festem Fels
- nach UIAA Stelle IV, sonst IV- und III
- 6 Seillängen
- alle Stände und einige Zwischenhaken gebohrt/geklebt. Es stecken einige ältere Normalhaken in der Route.

Ausrüstung:
 - 50 m Seil
- 8 Expresschlingen
- Schlingen für SU und Standplatzbau
- KK-Grundsortiment
- Helm

Beste Jahreszeit:
Juni - Oktober