Hühnerberg , Schürpfeneck & Dürrnberg
(1.397 m, 1623 m, 1.686 m) 17.10.2021
Südöstlich von Fall liegt der Dürrnberg oder auch Dürrenberg am westlichen Ende eines langgestreckten Bergrückens im Vorkarwendel.
Nicht von Fall sondern von der Straße B 307 starten wir eine lange, abwechslungsreiche, technisch unschwierige und doch ausgeprägte Bergtour. In vielen Serpentinen steigen wir vom Sylvensteinspeicher über eine Klamm, danach durch den Wald hinauf zum Hühnerberg und weiter über das Schürpfeneck hinüber zum Dürrnberg. Demeljoch sowie das Zotenjoch lassen wir dabei heute aus, jedoch haben wir vom langen Bergkamm zwischen Hühnerberg und Dürrnberg viele tolle Ausblicke durch den weiten Kessel auf die beiden Gipfel südlich von uns.
Schürpfeneck, dahinter das Dürrnbergjoch
Ausgangspunkt
Lenggries
Parkplatz am Sylvensteinspeicher oder Walchenklamm
an der B307
(ca. 800 m, 5 €/Tg., Stand 2023)
Routenverlauf
Parkplatz - Brücke Walchenklamm - Kirchmair Niederalm (verf.) - Hühnerberg - Schürpfeneck - Dürrnbergjoch - Dürrnberg - Spitzhäusl - Schürpfengraben - Rudersgraben - Markgraben - Brücke Walchenklamm - Parkplatz
ca. 8 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz an der Walchenklamm starten wir mit einem kurzen Abstieg hinunter an die Walchenklamm. Über die Brücke queren wir auf die gegenüber liegende Seite, steigen an einen breiten Forst- und Wanderweg hinauf und halten uns dort rechts. Nach wenigen Metern folg ein Abzweig nach links in den Wald hinein (Wegweiser: Demeljoch), den wir hernehmen und den tatsächlichen Aufstieg beginnen. Von nun an werden wir für lange Zeit keinem Forstweg mehr begegnen, was das Besondere dieser Tour ausmacht. Wir steigen auf kleinen, teilweise fast zugewachsenen Bergpfaden durch den Wald empor. Die Steigung ist meist nie übermäßig groß und wir wandern tendenziell in östlicher Richtung durch einen herbstlichen Mischwald. Auf ~1035m erreichen wir eine zugewachsene Lichtung, in der unser Weg nun in südwestliche Richtung dreht. Wer die Augen offen hält findet den Weg recht einfach. Später auf ~1330 m erreichen wir die Wiesen des verfallenen Kirchmair - Niederlegers, die im Frühling sicherlich als üppig blühende Almwiese mit Blick ins Alpenvorland und zur Benediktenwand zum rasten einlädt.
Auf guten Pfad wandern wir weiter bergan in einen lichten Wald und man hat den Blick nach Süden gerichtet, erstmals die Nordabstürze von Zoten und Demeljochs im Blick. Der Blick in diesen riesigen Kessel begleitet uns nun fortan.
Nach dem kleinen Waldstück verlassen wir den Wald endgültig und erreichen über einen guten Pfad den Hühnerberg. Weiter geht es quer zum Hang nach Süden eindrehend durch eine Latschengasse hinauf an den breiten Rücken, der sich nun bis zum Schürpfeneck hinzieht. Der Pfad leitet quer über eine freie Fläche hinauf, bzw. auf den Rücken bis an den höchste Punkt auf 1623 Meteran, dann ist das Schürpfeneck erreicht. An diesem Platz genehmigen wir uns eine Pause und lassen uns von der Spätsommersonne verwöhnen. Die Aussicht in den Kessel unterhalb von Demeljoch und Dürrnbergjoch nach Süden ist einfach imposant und auch der Blick nach Nordenwesten über den Sylvensteinspeicher hat etwas für sich.
Nach der Rast geht es im weiteren Verlauf weiter in südliche Richtung am Grat entlang. Dabei verlieren wir ein paar Höhenmeter, queren in eine Latschenflanke und erreichen schließlich einen Wiesensattel. Nach diesem steigt es nochmal an und wir werden mit schönen Tiefblicken in die raue Nordflanke des Dürrenbergjochs, an einen Abzweig auf ~1690 m geleitet. Doch vor dem Abzweig erschwert uns der erste Schnee der Saison das Vorankommen. Die in der Sonne liegenden Wegstücke durch die Latschen sind unproblematisch, doch in der schattigen Nordseite wird der Anstieg zunehmend rutschiger und anstrengender. So hat sich der Plan vielleicht auch noch das Dürrnbergjoch zu erklimmen, schnell erledigt. Am Schilderbaum weist der Weg nun hinab nach Fall, diesen schlagen wir ein, stapfen durch die Latschen in Richtung Dürrenberg. Der Dürrnberg wird nicht bestiegen sondern knapp südlich umgangen und nach etwa 500 m ist die kleine Hütte "Spitzhäusl" mit toller Aussicht hinüber zu Kotzen & Stierjoch erreicht. Nach der Hütte zieht sich der weitere Abstieg lange durch den Wald bis hinunter an einen Abzweig auf ~940 m. Hier bleiben wir rechts, am kurz darauf folgenden Abzweig links und erreichen bald die asphaltierte Straße an der Dürrach. An der Straße bleiben wir rechts, am folgenden Abzweig ebenfalls (An der Brücke nicht über die Dürrach queren). Nun folgt ein zäher, langer Haatscher zurück an die Walchenklamm. Zunächst queren wir den Schürpfengraben bei einer Brücke mit Blick auf den Schürpfenwasserfall, danach geht es entspannt entlang zurück zur Walchenklamm. So wandern wir südlich des Jägerbergl in nordöstlicher Richtung weiter zur Walchen, an diesen entlang bis wir auf den Abzweig von heute Früh treffen. Nun einfach weiter auf bekanntem Weg mit kurzem Abstieg in die Walchenklamm und danach zurück an den Ausgangspunkt der tollen Bergtour.
Ausblick vom Schürpfeneck nach Ost-Südost-Süd
Charakter / Schwierigkeit:
- technisch unschwierige, schwere Bergtour
- Forststraßen, Waldwege, meist Bergpfade und Bergsteige
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hilfreich
- Kondition für ~1.250 Hm↑↓ und ca. 18,5 Km
Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ausreichend Proviant und vor Allem Getränke
(unterwegs keine Einkehrmöglichkeit)
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober