Sonnjoch
(2458 m) 17.08.2014
Eine Bergtour im Karwendel mit Überschreitung des Sonnjochs über den Bärenlahnersattel bietet tolle Ausblicke in die Eng, den Grameier Grund, das Karwendel und den Achensee mit Rofangebirge. Der Aufstieg über Bärenlahner und Nordgrat stellen jedoch eine gewisse Anforderung an die Trittsicherheit. Deutlich weniger schwierig, doch nicht weniger aussichtsreich ist der Abstieg über den Gramaialm-Hochleger.
Kurz unterhalb des Sonnjoch Gipfels
Ausgangspunkt
Pertisau
Falzthurntal / Wanderparkplatz an der Grameialm
(ca. 1263 m, € 4,50 Maut/Tg., Stand 2021)
Routenverlauf
Grameialm - Falzthurntal - Bärenlahnersattel - Sonnjoch - Grameialm Hochleger - Grameialm
ca. 6 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Um viertel vor Neun starten wir bei herrlichen, für den Sommer aber zu kühlem Wetter unsere Bergtour hinauf zum Sonnjoch. Wir lassen unseren Wagen an der Gramei Alm stehen, so haben wir später nicht mehr den Hatscher durch das überfüllte Falzthurntal zu bewältigen. Wir marschieren zunächst etwa 2 Km talaus bis wir an einem Weiderost auf die Wegweiser zum Bärenlahnersattel und Sonnjoch treffen (hier ist auch ein kleiner Parkplatz). In gut 20 Minuten haben wir diese Abzweigung erreicht und die Beschilderung sagt uns, dass es nun noch 4 Stunden bist auf den Gipfel sind.
Auf gut markiertem Pfad wandern wir zunächst sanft ansteigend ins Bärental. Doch schon bald geht es in steileren Serpentinen durch lichten Bergwald hinauf zum Bärenlahner. Bei Nässe etwas unangenehm zu gehen. Nach dem Wald stets auf dem Wiesenrücken entlang, zuletzt über einige Schrofen, in den Bärenlahnersattel zwischen Sonnjoch (links) und Schaufelspitze (rechts). Gegen elf Uhr erreichen wir den auf 1995 m gelegenen Bärenlahnersattel und werden mit einer phantastischen Aussicht in die Eng belohnt. Der breite Sattel lädt zum Verweilen ein, doch wir wollen weiter und so gibt es nur eine kleine Pause um die Aussicht zu genießen.
Nun wird es deutlich ernster, der schwierigere Teil der Bergtour beginnt: Vom Sattel führt der Steig nach Süden. Nach einem ersten Felsaufschwung geht es rechts über den von Schrofen durchsetzten Fels herum und über eine Wiese auf den Grat. Nun dem Steig einfach folgen, erst unschwierig dann luftig am Grat entlang. Vor dem nächsten Felsaufschwung zieht ein Band nach rechts, wenige Meter hinab in die Westflanke. Unterhalb der senkrechten Wand geht es wieder sehr mühsam über Geröll steil hinauf. Der Steig führt kurz unterhalb des Grats (viel kleinsplittriges Geröll, viele lose Steine) weiter in die Nordostflanke. Die folgenden beiden Kletterstellen (I) bieten wieder guten und festen Fels. Dennoch ist Vorsicht geboten, liegt auch hier jede Menge loses Gestein herum. Bei einem kleinen Steinmandl dreht die Route scharf nach rechts und wenig später stehen wir am Gipfel des Sonnjochs (etwa 1½ Stunden ab Bärenlahnersattel).
Die Mühen des Aufstiegs werden mit einer tollen Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge Gamsjoch und Ruederkarspitze und dem Karwendel-Hauptkamm belohnt. Die verdiente und ausgiebige Brotzeit darf natürlich nicht fehlen und heuer gibt es ein besonders leckeres Schmankerl.
Vom Sonnjochgipfel gehen wir zunächst nach Westen am Gipfelrücken entlang. Danach folgt viel feines Geröll und Schutt auf dem Weg hinab. Manchmal geht es scharf am Kamm entlang und dann bieten sich spektakuläre Tiefblicke in die Schafrinne. Es geht kurz durch Latschen und weiter über Wiesen hinunter in den Grameier Kessel. Nun wandern wir südöstlich auf gemütlichem Bergpfad hinüber zum Gramaialm-Hochleger und von dort auf einem Wanderweg hinunter in den Grameier Grund. Auf dem Abstieg queren wir ein Bächlein und kurz darauf erreichen wir auch schon den breiten Touristenweg, der uns zurück zur Gramaialm (Niederleger) bringt. Die Alm ist meist recht voll und es herrscht ein sehr touristischer Trubel.
Kaum sind 6 Stunden vergangen, stehen wir auch schon wieder am Parkplatz und eine anstrengende aber sehr schöne Bergtour endet. Schade, dass die Grameialm so überfüllt ist, sonst hätte man noch ein wenig Sonne und die Aussicht genießen können... aber man kann nicht alles haben ;-)