Speckkarspitze
(2621 m 27.08.2012)
In der zweiten Karwendelkette, der Gleirsch-Halltal-Kette, gibt es eine schöne Bergtour hinauf zur Speckkarspitze. Die Besteigung kann man sowohl von Süden (durch das Halltal) als auch von Norden (durch das Hinterautal) angehen. Beide Zustiege sind jeweils recht lang, und eine Übernachtung auf dem Halleranger Haus oder der Halleranger Alm bietet sich an.
Von Scharnitz aus kann man sich auch bequem mit einem Bustaxi die ersten gut 15 km in das Hinterautal fahren lassen, was die Tour deutlich abkürzt. Was wir uns ausnahmsweise mal zunutze gemacht haben
Die Speckkarspitze vom
Lafatscher Niederleger aus gesehen
Ausgangspunkt
Scharnitz
(Wanderparkplatz, ca. 950m)
Gebührenpflichtig bis 3-Tage € 10,00, Stand 2021
Seit 2012 gleich geblieben, Top!
Routenverlauf
Parkplatz - Hinterautal - Kastenalm - Lafatscher Niederleger - Kohleralm - Halleranger Haus - Durchschlag - Speckkarspitze - Lafatscher Joch - Durchschlag - Halleranger Haus
ca.
6 Std. (ab Kastenalm)
Tourenbeschreibung
Gegen 11:30 Uhr verlassen wir gemeinsam mit 7 weiteren Wanderern das Bustaxi (€ 9,00 je Person, weil der Bus voll war!), welches uns in etwa 20 Minuten von Scharnitz aus ins Hinterautal bis kurz vor die Kastenalm gefahren hat, schnallen uns die Rucksäcke auf den Rücken und starten, viel zu spät, die Tour hinauf zur Speckkarspitze.
Zunächst geht es noch flach über den Lafatscherbach, dann kurz weiter und ein meist trockenes Bachbett querend sehr steil auf dem Fahrweg hinauf. Die meisten MTBler hält es hier auch nicht lange in den Pedalen, sie wandern immer wieder mit uns die lange Steigung hinauf. Erst als wir den Hinteren Schwarzenbach queren, wird es ein wenig flacher, und die Radler können wieder auf ihre Vehikel steigen. Kurz darauf geht es leicht bergab und wir queren beim silbernen Hansel erneut den Lafatscherbach. Nun weiter in Serpentinen steil den Fahrweg bergan, bis wir bald darauf am Lafatscher Niederleger vorbeikommen. Von hier geht es moderat ansteigend bis zu einer Verzweigung. Dort halten wir uns rechts (Halleranger Haus, AV-Hütte), nach links geht es zur Halleranger Alm. Etwa 15 Minuten später stehen wir dann auch schon auf der kleinen Terrasse des Halleranger Hauses.
Nachdem wir uns die Lager gesichert haben, hocken wir uns noch kurz hin und lassen uns von dem Berg Spaghetti, welche der Tischnachbar gerade serviert bekommt, überreden, es ihm gleich zu tun und dehnen die Pause ein wenig aus.
Eine gute Stunde später starten wir dann den weiteren Aufstieg. Zunächst geht es über einen breiten Pfad gegen Süden und unter den Schnittlwänden (viele schwere Kletterrouten) durch hinein in den "Durchschlag". Es geht steil über Geröll und Schutt hinauf. Bald wird der Weg freundlicher, und wir gelangen auf gutem Bergpfad am kleinen Kreuz auf etwa 1990 m an. Von hier hat man eine tolle Aussicht auf die steilen Nordwände des kleinen Lafatscher und die Karwendelberge im Norden.
Kurz darauf weist uns ein Schild den Weg nach links (Nordosten) hinauf zur Speckkarspitze. Zunächst über Schotter und Geröll hinein in die Nordwestflanke und später in leichter Kraxelei (I. Grad, teils drahtseilversichert) hinauf zum Gipfel. Eine herrliche Aussicht auf den Alpenhauptkamm belohnt für die Mühen des Aufstiegs.
Der Abstieg über den Südwestgrat erfordert ebenfalls sicheres Gehen, geht es doch auf dem Grat entlang, wo man sich bei Kraxleleien im I. Grad wohlfühlen sollte. Bald wird es einfacher, und wir gehen auf dem breiten Rücken über eine gerölldurchsetzte Wiese hinab zum Lafatscher Joch. Hier halten wir uns rechts und gehen nach Norden zurück Richtung Hallerangerhaus. Schon bald treffen wir auf den Aufstiegsweg und folgen diesem zurück zur AV-Hütte, wo wir die Nacht verbringen und uns am nächsten Tag in Richtung Birkkarspitze aufmachen.
Die Speckkarspitze kurz unterhalb des Lafatscher Jochs
Charakter / Schwierigkeit:
- sehr schwere Bergtour
- viel Schotter und Geröll
- für Gipfelauf-/abstieg sowie den Gipfelgrat Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- einige exponierte Stellen
Ausrüstung:
- normale Bergwanderausrüstung
- ggf. Steinschlaghelm
ratsam
Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Mitte September