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Steinfalk, südl. Falk oder Steinspitze

(2347 m) 10.07.2016

Heute nehmen wir uns im Karwendel ein besonderes Schmankerl vor und wandern in der Falkengruppe hinauf auf den Steinfalk, dem einzigen Gipfel auf den ein markierter Weg/Pfad führt. Dabei geht es lang aber reich an Landschaftseindrücken aus der Eng dem Ziel entgegen.
Der Weg auf den Gipfel hat es in sich. Es zieht sehr steil und teils sehr bröselig hinauf und bietet stellenweise eine leichter Kletterei (I-II).
Den ambitionierten und konditionsstarken Bergtourengeher erwartet eine abwechslungsreiche Bergtour.

Ladizköpfl, Mahnkopf und Steinfalk
Ladizköpfl, Mahnkopf und Steinfalk

Ausgangspunkt
Hinterriß
Alpengastof Eng - großer Parkplatz
(ca. 1200 m, € 4,50/Tg. Maut, Stand 2021)

Routenverlauf
Parkplatz - Engalmen - Hohljoch - Laliderere Reisen - Spliessjoch - Falkenhütte - Ladizjöchl - Durren Zipfelboden - Steinfalk - Durren Zipfelboden - Ladizjöchl - Falkenhütte - Spliessjoch - Laliderere Reisen - Hohljoch - Engalmen - Parkplatz

ca. 8 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Bei herrlichem Sommerwetter starten wir am Parkplatz beim Alpengasthof Eng und wandern zunächst in Richtung Talende gegen die steil aufragenden Wänden von Spitzkarspitze, Plattenspitze, Grubenkarspitze und Dreizinkenspitze. Vorbei an den Engalmen, hält man sich an die Wegweiser Richtung Falkenhütte und Hohljoch. In mäßiger bis steiler Steigung bringt uns ein guter Bergweg durch lichten Bergwald (Märchenwald) und schließlich über Weideflächen zum Hohljoch. Am Hohljoch zweigt der Weg nach rechts in Richtung Gamsjoch ab. Wir halten uns gerade aus in Richtung Falkenhütte. Dabei queren wir leicht absteigend die Laliderer Reisen unterhalb der mächtigen Laliderer Spitze. Nach der Querung des Schotterfeldes steigt der Weg wieder an und führt uns in einigen Serpentinen hinauf zum Spielissjoch. Von hier noch wenige Hm hinauf über die Forststraße bis an die Falkenhütte. Hier genehmigen wir uns eine kühle Johannisbeerschorle. Normal ist an solchen Tagen die Hütte sehr gut besucht, dem ist heuer nicht so oder sind wir zu früh? Egal. Es ist angenehm hier in Ruhe eine kleine Pause einlegen zu können.
Weiter geht es auf der östlichen Seite um das Ladizköpfl herum und hinüber ins Ladizjöchl vor dem Mahnkopf. Hier wechseln wir auf die Westseite und folgen dem Weg weiter Richtung Steinfalk. Über einen schmalen Bergpfad, der stellenweise bereits Trittsicherheit verlangt, geht es um den Mahnkopf herum und später durch eine Latschenzone (Bereich des Durren Zipfelbodens) hinauf in Richtung Falkenstand. Nun nicht hinüber zu selbigem sondern dem Pfad über die Wiese immer steiler werdend in die Südflanke des Steinfalks folgen. Auf etwa 2170 m führt der Pfad links an einer sich aufsteildenden Wand vorbei und kurz hinunter. Ab hier wird es dann deutlich schwerer und ab und an müssen nun die Hände mit zupacken. Der erste Aufschwung ist bereits recht kraxelig und beim umdrehen schaut man tief in Arzklamm, eine wild zerklüftete und zerfurchte Schlucht, hinein. Es folgen weitere Kletterstellen, bevor es kurz über ein Schuttfeld auf die rechte Seite des Gipfelaufbaus geht. Hier quasi an der Wand entlang den Trittspuren folgen. Auf ca. 2260 m kommt man an einer kleinen Wiese vorbei und kurz darauf beginnt auch schon die letzte Kraxelei auf den Gipfel und nach etwa 3:50 Stunden reiner Gehzeit schlagen wir auf dem kleinen Gipfel am Kreuz an.
Für die Mühen des Aufstiegs werden wir mit einer tollen Aussicht in die Karwendeltäler und die vielen Karwendelgipfel belohnt. Der Steinfalk ist nicht ganz so überlaufen wie einige der benachbarten Gipfel. Fordert der Anstieg und später auch der Abstieg einem doch einiges ab - vor allem, bei fast hochsommerlichen Bedingungen. Außer uns zweien sind noch zwei MTB´ler und eine weitere Bergsteigerin hier oben. Bevor wir den Abstieg starten, erleichtern wir zunächst unsere Rucksäcke und futtern die Brotzeit auf.
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Also heist es zunächst kraxelnd den Gipfel hinab und später über den steilen grasigen Rücken hinunter in Richtung Falkenstand. Wer nun noch nicht genug hat, der kann auch über den Mahnkopf zurück ins Ladizjöchl wandern. Für uns reicht es für heute und so bleiben wir stur auf dem Weg vom Aufstieg. An der Falkenhütte gönnen wir uns eine deftige Leberknödlsuppn und a Weißbier, bevor wir den weiteren Rückweg über Spliessjoch, Laliderere Reisen, Hohljoch und die Engalmen zurück zum Parkplatz antreten.
Kaum sind 9 Stunden vorbei endet eine sehr abwechslungsreiche Bergtour. Eigentlich ist das keine Tour für einen warmen Sommertag und doch haben sich die Mühne wie immer gelohnt.

Gigantische Sicht vom Steinfalk auf die Laliderer-Wände im Karwendel
Steinfalk - Gipfelrundblick

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- langer unschwieriger Anstieg bis zur Falkenhütte
-Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit für den Steinfalk erforderlich
- leichte Kletterei am Gipfel (bis etwa II nach UIAA)
- gute Kondition (gesamt ca. 1.500 Hm und ~ 20 Km Wegstrecke) 

Ausrüstung:
- komplette Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober.