Sulzberg - Farrenpoint
(1117 m / 1273 m) 25.04.20
Von Litzldorf führt uns eine mittelschwierige Wanderung über Forstwege und richtig holprige Waldpfade zunächst auf den Sulzberg. Der Anstieg über den Nordwestgrat ist sehr steil und anstrengend. Danach steigen wir in eine Talmulde hinab und erklimmen auf der gegenüberliegenden Seite den Farrenpoint. Teile der hier beschriebene Route sind nicht beschildert und erfordert ein klein wenig Orientierungs- und Wegfindungssinn.
Am Farrenpoint
Ausgangspunkt
Litzldorf
Wanderparkplatz beim alten Zementwerk
(ca. 580 m)
Routenverlauf
Parkplatz - Sulzberg / Sulzbergschneid - Schlipfgrubalm - Holzrisß - Huberalm - Farrenpoint - Hohe Leite - Wolfsgrabensteig - Wilhelm-Leibl-Weg - Litzldorfer Bach - Parkplatz
ca. 4 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Vom Wanderparkplatz beim alten Zementwerk direkt am Litzldorfer Bach folgen wir dem breiten Weg in einer Linkskurve steil hinauf. Ein Weiderost und eine Holzhütte später erreichen wir nach einer Rechtskehre den Bergwald. An der folgenden, gut beschilderten Kreuzung halten wir uns ganz links und folgen dem Weg weiter bergan (Wegweiser "Richtung Brannenburg, Schweinsteig, Schwarzlack"). Der Forstweg zieht nun in einem weiten Rechtsbogen an einem Abzweig mit Gatter vorbei. Diesen Abzweig nehmen wir, doch der kleine Pfad den wir eigentlich nehmen wollten versteckt sich gut vor uns, so dass wir wieder auf die Forststraße zurückkehren und weitere fünfzehn Minuten später an eine beschilderten Verzweigung kommen. Hier biegen wir nun rechts ab (Schild "Richtung Sulzberg"). Gleich zu Beginn dreht dieser Forstweg scharf in eine Rechtskehre und leitet uns in östlicher Richtung bergauf. In einer Linkskurve auf ca. 780 m treffen wir auf eine Weggabelung. Direkt aus dieser führt nun ein zunächst undeutlicher Pfad in den Wald hinein.
Doch kaum sind ein paar Meter gegangen, wird der Pfad deutlicher und leitet uns über viel Wurzelholz zum Nordwestgrat des Sulzbergs hinauf. Einige wenige blasse, rote Punkte als Markierungen erleichtern die Orientierung. Vorbei an einem alten, handgeschriebenen, verwittertem, gelben Schild ("Monte Sulze") folgen wir dem sehr steilen bewaldeten Kamm hinauf. Ab hier ist ein Verlaufen nun praktisch unmöglich, der Weg ist recht deutlich und zudem auch durch den Gratverlauf vorgegeben. Nach etwa 45 Minuten anstrengendem Kammaufstieg verlassen wir den Bergwald und erreichen den Vorgipfel des Sulzbergs. Bereits von hier genießen wir den Blick hinüber zur Hochsalwand, Wendelstein und Breitenstein. Da wir uns bereits am Gipfel wähnten (leider keine Karte dabei :-( ) und wir wussten, dass es vom Gipfel nach Südosten einer Schneise folgend hinunter in Richtung Schlipfgrubalm geht, stapften wir also einer vermeintlichen schwachen Pfadspur folgend über die kleine freie Pläne dem Wald entgegen. Im Wald wurde uns dann klar, dass hier ist kein Weg, entscheiden uns aber die Fallinie in etwa zu folgen und treffen dann auch wieder auf einem Holzweg.
Normalerweise
überschreitet man den Vorgipfel und folgt dem bewaldeten Gratverlauf in leichtem Auf und Ab und erreicht so in wenigen Minuten den Hauptgipfel mit seinem großen hölzernen Kreuz, einem gemütlichen Brotzeitplatz.
Auf ca. 980 m treffen wir auf einen Waldweg, queren diesen zweimal und erreichen die Almfläche der Schlipfgrubalm. Hier halten wir uns
westlich und wandern über die Wiese auf eine Forststraße zu. Auf dieser wandern wir dann nach rechts und entfernen uns allmählich von der Schlipfgrubalm. Dieser Forstweg führt über einen breiten Sattel und dreht langsam nach Süden ein. Den Abzweig nach rechts auf einen Pfad (zurück nach Litzldorf / Bad Feilnbach) ignorieren wir und bleiben an der folgenden Verzweigung auf dem linken Weg. Dieser leitet uns in Richtung Westen hinauf (Beschilderung: Schuhbräu-Alm, Rampoldplatte, Hochsalwand und Wendelstein) und über den "dreckiger Weg" zum Farrenpoint. Holprig und teils ruppig steigen wir ein wenig später über den Litzldorfer Bach und ca. 200 m später an dessen Quelle vorbei. Nach einer größeren Linkskurve, steilt es nochmal auf und je weiter wir hinauf gelangen, desto batziger wird der Untergrund. Schließlich verliert sich der Weg und endet abrupt in einem Pfad. Wir schlüpfen durch einen Weidezaundurchlass, halten uns danach beim Schild "Bad Feilnbach, Jennbachtal" rechts (nach Links führt der Pfad hinunter auf/an die Hansenalm) und steigen weiter nun nördlich auf dem kleinen Pfad. Hier ziehen einige Pfade durch den lichten Waldabschnitt aufwärts.
Bei verlassen des Waldstücks queren wir einen weiteren Forstweg und stapfen danach auf der anderen Seite durch die Almwiesen der Huberalm auf etwa 1180 m entgegen. Hier halten wir uns links und wandern am Waldrand entlang hinauf an eine Verzweigung. Dort scharf links und weiter hinauf. Bald hat man die Gebäude der Huberalm rechts in Sicht und auch das Gipfelkreuz am Farrenpoint. Vorbei an der Huberalm leitet ein Pfad direkt an das Gipfelkreuz des Farrenpoints mit einer Bank. Leider hockt dort schon jemand und da man coronabedingt die große Bank nicht Teilen kann, sichern wir uns auf einem der unzähligen Baumstümpfe ein schönes Plätzchen. Bei bester Aussicht genehmigen uns eine Brotzeit und genießen unsere Pause.
Der Abstieg erfolgt
zunächst auf schmalem (ohne Karte) nicht leicht zu findendem Bergpfad nach Osten hinunter in eine leichte Senke zwischen Farrenpoint und Huberalm. Dort dann nach Norden (rechts) eindrehen und Augen auf, dem Schild "Derndorf" folgend in den Wald hinein. Zum Teil leitet der Pfad recht steil hinab in Richtung der Hohen Leite. Der Pfad endet plötzlich an einem Forstweg, den wir nach links hinab folgen. Nach und nach besser werdend wandern wir am nächsten Abzweig scharf rechts und weiter talwärts. Eine langezogene Serpentine später trifft unser Weg auf eine breite Forststraße. Hier erneut scharf rechts und auf dieser hinunter zur nächsten Verzweigung. Hier kann man nun geradeaus und leicht ansteigend nach Litzldorf weiter wandern oder wie wir nach links hinunter. Der Weg wird nach und nach wieder ruppiger und führt über eine kleine Lichtung mit eine Hütte. An der Hütte vorbei in einem Rechtsbogen eindrehend zu einer Kreuzung und dort weiter geradeaus. An der kommenden Gabelung rechts bleiben, sonst verpasst man den Einstieg in den kurzen Wolfgrabensteig. Dieser zweigt auf ca. 720 m nach rechts, steil vom Forstweg ab und leitet kaum 60 Hm später an den Wilhelm-Leibl-Weg. Diesem folgen wir nach rechts, queren kurz darauf über ein Brücklein den Seltengraben und treffen bald auf eine breite Forststraße. Auf dieser wandern wir nun aus dem Wald heraus auf die Wiese oberhalb von Litzldorf. Vom Weg hat man eine herrliche Aussicht ins Chiemgau und die bunte Frühlingswiese trägt ebenfalls zur tollen Stimmung bei. Vor dem ersten Hof führt der Wanderweg nach rechts zurück an und später über den Litzldorfer Bach und zurück zum Parkplatz.
Auch bei dieser einfachen Tour war doch einiges geboten und wieder einmal zeigt sich wie viel es wert ist eine Karte mitzunehmen, wenn man das Gebiet nicht kennt. Alles in Allem eine schöne, abwechslungs- und aussichtsreiche
mittelschwere Wanderung, die sich ausgezeichnet als Halbtagestour angehen lässt.
In der Senke zwischen den beiden Gipfeln mit der Schlipfgrubalm
Charakter / Schwierigkeit:
- breite Forststraßen, gute Waldwege und auch naturbelassene Bergsteige
- Trittsicherheit und an Stellen Schwindelfreiheit hilfreich
- Kondition für ~ 960 Hm und ca. 12 Km
Ausrüstung:
-
Bergtourenausrüstung
- ausreichend Proviant und vor allem Getränke
Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Ende Oktober