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Die Wankspitze

(2.209 m) 21.06.2008

Der Wankspitze traut man, von Süden kommend, nicht wirklich einen Klettersteig zu. Sieht sie doch eher wie ein großer Grasbuckel aus. Doch nach dem Lehnberghaus ändert sich das Bild schnell. Aus dem breiten Tal hat man bald den Blick auf eine wilde und zerklüftete Felslandschaft, die die Vorfreude auf den Steig größer werden lässt.

Blick auf den Einstig zum Klettersteig
Wankspitze - Klettersteig

Ausgangspunkt
Obsteig
Parkplatz am Gashof Arzkasten
Zufahrt von der Verbindungsstraße Telfs - Nassereith (B189)
(1150 m)

Routenverlauf
Arzkasten - Lehnberghau - Schöttltörl - Bankerl - Wankspitze - Lehnberghaus - Bachweg - Arzkasten

ca. 4½ Stunden
Tourenbeschreibung
Am Gasthof Arzkasten starten wir um 9:20 Uhr und folgen dem ausgeschilderten Fahrweg zum Lehnberghaus. Schon bald kommt eine erste Verzweigung. Wir halten uns rechts und nehmen für den weiteren Aufstieg zum Lehnberghaus den Fahrweg. Mäßig steil geht es so in etwa 50 Minuten hinauf. Kurz vor dem Lehnberghaus hat man freien Blick auf den Grasbuckel der Wankspitze. Wir kehren auf eine Apfelschorle und einen kurzen Plausch mit der Hüttenwirtin ein und ziehen dann weiter in das Tal hinein. Nach dem Viehgatter kommen wir an einem Wasserspeicher vorbei. Ab hier geht dann nur noch ein Bergpfad, langsam steiler ansteigend, in Richtung Grünsteinscharte und Schöttltörl weiter. An einem mächtigen Felsbrocken, der aus dem Latschenfeld herausragt, verzweigt sich der Weg und wir folgen den Pfadspuren und Markierungen, so sie nicht vom Schnee bedeckt sind, weiter über den steilen Aufschwung zum Schöttltörl. Diesen Sattel nutzen wir für eine kurze Brotzeit, bevor wir uns in unser Gurtzeug werfen und in den Klettersteig starten.
Zunächst folgen zwei kurze Aufschwünge, die jedoch ordentlich versichert sind (C). Der gesamte Steig zeigt sich nach der Sanierung 2007 in einem Top Zustand. Danach folgen ein paar Trittbügel und weiter geht es über ein schottriges Band, bevor es wieder steiler durch eine Rinne nach oben geht. Bald queren wir eine noch mit Schneeresten angefüllte Rinne, bevor es über eine kurze steile Rampe über einen dicken verklemmten Felsbrocken (Klemmblock) geht. In den Rinnen und Rampen kann man noch so vorsichtig gehen, es rieseln und poltern immer wieder Steine zu Tal. Unbedingt an den Helm denken! Denn neben dem Steinschlag hat es auch einige Ecken, an denen man sich den Kopf ganz schnell heftig anschlagen kann.
Über eine weitere Rampe erreichen wir den ersten Buckel. Von hier aus sieht man dann auch schon das Ziel, doch noch liegen 3 weitere "Hügel" vor uns. Der Steig folgt nun fast dem Gratverlauf und man hat immer wieder faszinierende Tiefblicke. Einige Stellen sind durch das bröselige und splittrige Gestein sehr rutschig und man sollte diese nicht unterschätzen. Am letzten Buckel vor der Wankspitze kann man sich für den linken (den alten Steig, B) oder rechten (seit 2007 coole Variante mit ner Bank auf dem höchsten Punkt, etwa C) Weg entscheiden.  Eine Bank!?! Dort oben!?! Wir schauen uns an; das wollen wir sehen! Wir stemmen uns also über die Platten hinauf und geneißen für ein paar Minuten eine tolle Aussicht mit genialem Tiefblick auf der gemütlichen Bank. Bemerkenswert sind die Getränkehalter links und rechts am Bankerl! Dann folgt noch ein kurzer knackiger Abstieg in eine kleine Senke vor dem Gipfel und weiter geht es auf schmalem Pfad hinüber und über den grasigen Buckel hinauf zum Gipfelkreuz. Auf dem flachen Gipfel haben sich bereits einige Bergsteiger zur Brotzeit niedergelassen und auch wir suchen uns einen Platz für eine Pause.
Der Abstiegsweg führt uns zunächst über einen Bergpfad gute 500 Hm weiter hinab. Auf einer freien Fläche (Lacke, ca. 1700 m) zweigt dann unser Weg nach Norden (rechts) ab und bringt uns wieder zurück zum Lehnberghaus. Hier verweilen wir bei Kaffe und den letzten beiden Stücken Kuchen, bevor wir über den Bachweg durch das Lehnbergtal, zurück zum Parkplatz beim Gasthof Arzkasten, hinabsteigen.
Besser kann man eine Klettersteigsaison nicht angehen, hatten wir doch bestes Wetter, einen mäßig schwierigen und dennoch nicht langweiligen Klettersteig. Eine lohenswerte Tour!

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwerer Klettersteig
- hohe Steinschlaggefahr durch vorausgehende
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- einige Stellen sehr ausgesetzt
Der Klettersteig hinauf zur Wankspitze wurde im Juni 2007 sanierte und ist als größteteils mittelschwieriger, teilweise ausgesetzte Klettersteig zu bezeichnen. Ein extra Schmankerl ist ein neues schwieriges Teilstück (etwa C), dass aber auch auf den "alten" Route umgangen werden kann.

Ausrüstung:
 - Klettersteig-Ausrüstung (Komplettgurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe)

Beste Jahreszeit:
Juni, Juli, August, September, oktober - wenn kein Schnee liegt ;-)