Pleisenspitze
(2567 m) 05.03.2005 Schneeschuhtour
Diese Tour zählt unter den Skitouristen zu den Klassikern, ist aber ebenso gut für Schneeschuhgeher geeignet. Diese hochalpine Schneeschuhtour ist bis zur Pleisenhütte mäßig steil, ab der Hütte steil bis sehr steil. Der Gipfel bietet eine hervorragende Aussicht auf fast das gesamte Karwendelgebirge und die angrenzenden Gebirgszüge.
Pleisenspitze
Ausgangspunkt:
Scharnitz
Parkplatz P3 „Schraffelbrücke“
(ca. 960 m, € 6,00/Tg., Stand 2021)
Routenverlauf
Parkplatz - Hintarautal - Abzweig Wiesenhof - Lablehner - Pleisenhütte - die Pleisen - Pleisenspitze - die Pleisen - Pleisenhütte - Lablehner - Abzweig Wiesenhof - Hinterautal
- Parkplatz
ca. 9 Std.
Tourenbeschreibung
Gegen 08:30 starten wir zu dritt an einem
noch sonnigen und nicht allzu kalten Wintertag unsere Tour
hinauf zur Pleisenspitze. Vom Parkplatz am Ortsende von Scharnitz
geht es zunächst etwa 20 Minuten entlang der Isar hinein
ins Hintarautal bis zum Abzweig Schönwieshof. Hier halten
wir uns links und legen gleich in der ersten Kurve (nicht
zu übersehendes Schild Alpenpark Karwendel) unsere Schneeschuhe
an. Dem Weg folgen wir nun -zunächst flach, dann allmählich
steiler- hinauf zur Pleisenhütte. Wir sind gespannt,
ob der Pleisen-Toni (Anton Gaugg) an
diesem Wochenende auf der Hütte ist. Anton Gaugg hat
nach dem Krieg die Pleisenhütte allein errichtet. Seine
Hütte zählt mit zu den urigsten in den Alpen, was
wir nur bestätigen können.
Nach knapp 3 Stunden haben wir die Hütte erreicht und
genehmigen uns auf der sonnigen Terrasse eine Apfelschorle
bei genussvoller Aussicht auf fast das gesamte Karwendelgebirge.
Man schaut vom Bettelwurf über Speckkarspitze bis zum
direkt vor uns liegenden Hohen Gleirsch. Im Hintergrund erkennt
man noch Teile der Nordkette wie Kemacher Spitze, Sattel Spitze,
Frau Hitt bis hinüber zum gr. und kl. Solstein. Bevor
wir uns jedoch ganz dieser Gemütlichkeit hingeben, ziehen
wir rechts an der Hütte vorbei weiter in Richtung Pleisenspitze.
Gilt es doch noch gute 800 Hm zu bewältigen.
Vor uns sind bereits einige Skitourengeher und Schneeschuhwanderer
aufgestiegen, und so folgen wir einfach den breiten Spuren
im Schnee. Es geht hinein in das Vorderkar, rechts vorbei
an einer senkrecht aufsteigenden Wand, hinauf auf die Pleisen.
Über diesen breiten Rücken gehen wir nun, immer
mit Sicht auf unser heutiges Ziel, weiter. Die letzten Höhenmeter
wollten hart erkämpft sein....Nach gut 2½ Stunden
stehen wir abgekämpft aber zufrieden bei leichtem Schneefall
und nach ca. 1600 Hm auf der Pleisenspitze. Von hier oben
muss der Ausblick noch gewaltiger sein als von der unter uns
liegenden Pleisenhütte, doch die niedrigen Wolken und
leichter Schneefall schränken die Aussicht erheblich
ein. Eine kurze Teepause und wir machen uns, in Anbetracht
der Uhrzeit, an den Abstieg. Zunächst gehen wir etwa
entlang unsere Aufstigsspur über die Pleisen hinunter
in Richtung Hütte, biegen dann auf ca. 2100 Hm nach rechts
(westl.) ins Vorderkar ein und fahren eine Steilstufe ab.
Große Teile kann man schön "abgleiten",
nur von der unterschiedlichen Schneekonsistenz ab und an jäh
gebremst. Auch lässt sich prima das mehr oder minder
(un)kontrollierte Abrutschen auf Schneeschuhen testen. Von
der Steilstufe geht es in südl. Richtung taleinwärts
weiter hinunter zur Pleisenhütte.
Dort angekommen wärmen wir uns bei sehr gemütlicher
Atmosphäre in der Hütte auf. Viel Platz bietet sie
nicht, und so reichen die paar Skitouristen aus, um die Hütte
bis fast auf den letzen Platz zu füllen. Besonders gemütlich
wird es bei Einbruch der Dunkelheit, wenn der Wirt mangels
Elektrizität Petroleumlampen auf den Tischen verteilt.
Nach einer guten halben Stunde Pause schnallen wir unsere
Schneeschuhe auf den Rucksack und gehen entlang des Aufstiegweges
zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Durch Schneefall herrscht fast absolute Stille, die nur durch
das Knirschen unserer Schuhe im Schnee gebrochen wird. Mit
Dunkelwerden erreichen wir die Verzweigung "Schönwieshof"
(Eingangsschild Karwendelpark). Von hier aus geht es den Hatscher
durch das Hinterautal zurück zum Parkplatz. Nach fast
11 Stunden stehen wir bei heftigem Schneefall und völliger
Dunkelheit am Ausgangspunkt der heutigen Bergtour. Wir sind
erschöpft, aber zufrieden, dass wir uns für diese
doch anstrengende, aber absolut lohnende Gipfeltour entschieden
haben. Mehr Sonne und bessere Sicht hätten das ganze
Unternehmen zu einer absoluten Traumtour werden lasssen. Doch
wir wollen nicht klagen, bis zur Hütte hatten wir ja
genau diese Bedingungen vorgefunden.
Die Tour bis hinauf auf die Pleisenspitze ist eine konditionell
anspruchsvolle Schneeschuhtour, gilt es doch ca. 1600 Hm im
Aufstieg zu bewältigen. Abwärts natürlich auch.
Aufgrund der Höhe und der Lage muss unbedingt die jeweilig
herrschende Lawinensituation in die Planung mit einbezogen
werden.
Gesamtgehzeit:
- ca. 9 Std. (Aufstieg ca. 6 Std.)
Charakter / Schwierigkeit:
- schwere Schneeschuhwanderung
Ausrüstung:
- komplette Lawinenausrüstung
- Schneeschuhe
- Teleskopstöcke