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Seewandköpfl, Wildalpjoch und Käserwand

(1664 m, 1720 m, 1690 m) 15.05.20

Eine Überschreitung von Wildalpjoch und Käserwand gehört wohl mit zu den schönsten Wanderungen, die man am Sudelfeld unternehmen kann. Der Blick auf den nahen Wendelstein ist top doch ist man auf dieser Tour im Gegensatz zum berühmten Nachbarn doch eher mit weniger Menschen unterwegs. Der Übergang zur Käserwand entlang des Kammes bietet eine großartige Aussicht auf den Chiemsee im Nordosten und auch ein tolles Berg-Panorama dreht man sich nach Süden.

Seewandköpfl und Wildalpjoch
Die Gipfel von Seewandköpfl und Wildalpjoch

Ausgangspunkt
Bayrischzell/Oberaudorf
Parkplatz Unteres Sudelfeld an der B 307
(ca. 1090 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Lacheralm - Hirtenhütte - Seewandköpfl - Wildalpjoch - Käserwand - Steinbeishütte - Schweinsteigeralm - Parkplatz

ca. 3 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Vom kleinen Parkplatz direkt an der Straße steigen wir an dessen Ende links über einen Zaundurchlass und wandern über die Almwiese hinauf in nordwestliche Richtung. In mäßiger Steigung führt ein Pfad quer durch die Almfläche, leitet uns über ein Bächlein und weiter an den nächsten Zaundurchlass. Danach dreht der weg nach Links ein und führt uns kurz später an zwei Almgebäuden auf die Straße, welche zur Lacheralm hinauf führ. Gegenüber der beiden Almhütten zieht auf ca. 1260 m ein kleiner Pfad (unbeschildert, aber gut sichtbar) nach rechts deutlich steiler durch Wiesengelände und lichten Bergwald hinauf. Diesem folgen wir bis wir erneut an die Bergstraße bei zwei privaten Hütten kommen. Hier nun links an diesen vorbei und auf dem nächsten Pfad weiter aufwärts. Bei ~1400 m nehmen wir erneut die asphaltierte Straße hinauf zur privaten Lacheralm. Danach weist uns ein Schilderbaum auf den Bergpfad zum Wildalpjoch hin, dem wir auch folgen. Wir steigen nun fortwährend auf einem schönen Steig in Richtung Kamm. Vorbei an der Hirtenhütte zieht der Weg in weitem Linksbogen unter Wandabbrüchen hindurch zu einer Schneise im lichten Wald (an der Verzweigung rechts halten und dem Pfeil folgen). Kurz über eine Wiese und am Ende durch Latschen direkt hinauf in eine kleine Einsattelung. Hier halten wir uns links und wandern nach Westen in Richtung des Seewandköpfls. Etwa 150 Meter wandern wir flach über den Wanderweg, bis zu einer auffallend blanken Felsrinne (inmitten der Latschen), die direkt zum kleinen Gipfelkreuz hinaufzieht. Hier kann man möglichst linkshaltend in der sandigen und schottrigen Rinne hinauf zum höchsten Punkt kraxeln oder den im im Aufstieg schwer zu erkennende Pfad (Anzweig auf etwa der Hälfte der Rinne nach links in die Latschen und den Pfadspuren hinauf folgend nach oben. Im Abstieg ist diese Variante gut zu erkennen. Etwas Klettergeschick ist hier von Nöten! Das Gipfelplateau ist nicht all zu groß, doch für uns drei wäre ausreichen Platz für eine Brotzeit, doch ein Kühler Wind und sowie die beiden noch folgenden Gipfel warten noch auf uns und so kraxeln wir wieder hinunter auf den Wanderweg.
Dort halten wir uns links und wandern am Kamm entlang nach Osten, zurück in die kleine Einsattelung und weiter dem Grat folgend über einen felsigen Steig zum nächsten Gipfel dem Wildalpjoch. Unterwegs hat man übrigens immer wieder einen schönen Blick auf den Wendelstein und das Alpenvorland dabei geht es im kurzen Auf und Ab stets dem Gipfel entgegen. Dort angekommen halten wir uns jedoch nicht lange auf, der Wind weht hier ebenso wie am Seewandköpfl (wie sollte es auch anders sein?). So geht es rasch vom Wildalpjoch weiter wo uns die Schilder in der kleinen Senke den Weg eindeutig anzeigen und nach wenigen Minuten ist der felsige Gipfelaufbau der Käserwand (beliebt bei Sportkletterern) auch schon erreicht. Die Besteigung fordert nun etwas Geschick und eine gewisse Kletterfertigkeit, bevor man Aussicht vom Gipfel genießen kann. Unmittelbar vor dem Gipfel darf man noch einen kleinen, nicht versicherten Felsspalt überschreiten, die manchem Bergsteiger erst im Abstieg Schwierigkeiten bereitet. Der Wind lässt nicht nach, doch kurz unterhalb des Gipfelkreuzes hat es ein Plätzchen, da bläst es fast überhaupt nicht und so genehmigen wir uns mit Blick in Richtung Chiemsee/Chiemgau unsere Brotzeit, schließlich wollen wir unsere Brote nicht wieder mit ins Tal tragen.
Nach der Pause kraxeln wir kurz über die leichten Kletterstellen zurück auf den Wanderpfad, halten uns dort links und wandern nach Osten. Immer an der steilen Käserwand-Südwand entlang auf einem zunehmen holpriger werdenden Bergpfad. Kurz führt der Pfad durch einen Wald. Bei ~1480 m treffen wir auf ein Wegekreuz. Die Beschilderung ist für uns nicht ganz klar, doch die Karte hilft und so steigen wir nach rechts (südlich) auf einem sich weiter verlierenden Pfad ein Stück etwas wild durch den Wald. Als sich der Gedanke "wir sind falsch" breitmachen will erkennen wir einen von links herunterführenden Pfad, dem wir weiter hinunter ins Tal folgen. Rechts ruppig, steil und die Trittsicherheit fordernd verlieren wir rasch an Höhe, verlassen bei etwa 1430 m den Wald und folgen den, na sagen wir, Wegresten hinunter an die Steinbeisshütte. An dieser kurz vorbei und auf einen Forstweg. Selbiger leitet uns zurück an die asphaltierte Forststraße, die wir bei der Schweinsteigeralm erreichen. Dort linkshaltend talwärts und bei gut 1400 m nach rechst auf einen kleinen Pfad durch die Almweide weiter. Von diesem Pfad blicken wir kurz später auf die in dem Einschnitt rechts von uns liegende Wildwasserhütte und dann ist es auch nicht mehr weit bis wir die Bundesstraße 307 an der Brücke über den Auerbach erreichen.
Hier nun rechtshalten die Bücke queren, dann ist der Ausgangspunkt der heutigen sehr abwechslungsreichen und kurzweiligen Bergtour bereits erreicht und die Tour zu ende.

Seewandköpfl und Wildalpjoch
Aussicht über Seewandköpfl zum Wildalpjoch

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- gut gesicherter, meist naturbelassener Steig 
-Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit erforderlich
- Kondition für ~ 750 Hm und ca. 8 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ausreichend Proviant und vor Allem Getränke

Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Ende Oktober