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Tiscali auch Monte Tiscali oder Tiskali

(518 m) 23.05.22 / 07.05.24

Diese einfache Wanderung hat neben der Aussicht auch etwas Kultur bei den Nuraghen zu bieten. Aus dem Tal des Rio Flumineddu geht es hinauf an bzw. auf den Tiscali (auch Monte Tiscali oder Tiskali) und zur dortigen vorgeschichtlichen Siedlung der Nuraghen. Die vorchristliche Siedlung stammt aus dem 5. bis 3. v. Chr. in der Einöde östlich von Oliena bei Dorgali zwischen hohen Karstbergen unter den überhängenden Wänden der eingestürzten Doline Sa Curtigia de Tiscali (Grünes Land in felsiger Einöde). Mauerreste von Hütten, einige rechteckig, die meisten eher rund, kann man an der Felswand erkennen. Unklar ist, ob es sich um eine Fliehburg, ein Bergheiligtum, eine permanente Siedlung oder etwas völlig anderes handelt. Es wird davon ausgegangen, dass dort zumindest zeitweilig bis zu 200 Menschen lebten. Ganz so viele haben wir nicht getroffen, dennnoch sind wir am Tiscali nicht alleine unterwegs.
Für An- und Abstieg ist durchaus Trittsicherheit notwendig. Leitet ein teils ruppiger und stellenweise kraxeliger, steiniger Steig durch die Surtana an den Fuß des Tiscali.

Blick hinauf an den Tiscali
Tiscali oder auch Monte Tiscali

Ausgangspunkt
Dorgali, Province of Nuoro
Parcheggio Tiscali, S'Abba Arva
(ca. 210 m, 8 €/Tg., Stand 2024)
bei Google Maps

Routenverlauf 2022
Parkplatz - Ponte di S'Abba Arva - Surtana Tal - Nuraghendorf - Monte Tiscali - Su Praicarzu - Monte Tiscali - Nuraghendorf - Surtana Tal - Ponte di S'Abba Arva - Parkplatz

Routenverlauf 2024
Parkplatz - Ponte di S'Abba Arva - Surtana Tal - Eingang Nuraghendorf - Monte Tiscali - Su Praicarzu - Surtana Tal - Ponte di S'Abba Arva - Parkplatz

ca. 3 ¾ Std.
Tourenbeschreibung
Von unserem Parkplatz gehen wir über die Ponte di S'Abba Arva über den Rio Flumineddu. Danach drehen wir, nicht wie bei der Tour zur Gola Gorropu nach links, sondern heute nach rechts. Ein kurzes Stück geht es am Riu Flumineddu entlang in nordöstlicher Richtung bis zu einem staubigen Parkplatz (hier stehen die Einheimischen die zum Klettern gehen). Für die Jahreszeit führt der kleine Fluß heute -wie am Tag zuvor- wenig Wasser, die Sonne brennt mit voller Kraft vom Himmel und es ist schon wieder ziemlich heiß.
Wir biegen in den Parkplatz ein und steigen an seinem Ende in den trockenen, knorrigen Wald hinein. Im Verlauf leitet der Pfad in die Steilstufe, die sogleich steil und felsig empor führt. Es geht über größere und kleinere Felsstufen stetig nach oben und die leichte kraxelei macht viel Spaß. Weiter oben erreichen wir ein kleines Wäldchen, dass etwas Schatten spendet und bald sehen wir nach und nach das enge Surtana Tal mit den mächtigen Felswänden auf beiden Seiten. Hier toben sich in den steilen Wänden die Kletterer aus. Der Pfad, gesäumt mit kleinen Bäumen und Sträuchern, leitet uns durch das Tal an eine Lichtung, dort halten wir uns rechts und folgen den Hinweisen "Tiscali". Der nun folgende Pfad leitet stetig bergauf und knorrige Wacholderbäume ragen immer wieder von beiden Seiten in unseren Weg. Wer sich umschaut, erhält schöne Blicke zurück ins Surtana-Tal und auf unsere bisherigen Aufstiegsroute. Der Weg ist nicht zu verfehlen und gut beschildert. So erreichen wir nach rund zwei Stunden Gehzeit die Karsthöhle "Sa Curtigia de Tiscali". Auch hier ist ein Obulus von € 5,-- (Stand 2024) zu entrichten, bevor man das Freilichtmuseum auf dem Bergrücken betreten kann, um sich die Reste der Höhle anzusehen. Der Einstieg in die Tiscali Höhle ("Curtigia de Tiscali" = korrekter Name der Höhle) ist, wie der bisherige Weg, deutlich beschildert und so werden wir etwa 10 Meter in die Tiefe der Höhle hinabgeleitet. Direkt am Höhleneingang erklärt ein weiteres Schild welche Pflanzen hier wachsen und etwas zur Geschichte der Höhlensiedlung. In 2022 haben wir uns das Freilichtmuseum angeschaut und eine Runde hindurch gedreht. Bei unsere zweiten Besteigung des Tscali sind wir jedoch vor dem Eingang nach rechts dem steinigen Pfad weiter bergan gefolgt. So spannend fanden wir die Urzeithöhle dann doch nicht.
Der markierte und gut sichtbare Weg leitet nun auf die Westseite des Tiscali und einer völlig ausgewaschenen Felswand weiter empor an einen schmalen Felsspalt. Diesen geht es nun steil und staubig empor und auf der anderen Seite wieder ebenso steil hinab. Im Gegenverkehr wird es hier mächtig eng, vor allem weil man am jeweiligen Einstig noch nichts sieht, ob jemand von der anderen Seite durch diese Engstelle möchte. Danach führt der Pfad erneut ansteigend hinauf und unter dem höchsten Punkt des Tiscali vorbei nach Süden. Unmarkiert kraxeln wir durch die zerklüftete Karstlandschaft hinauf an den höchsten Punkt auf 518 m und können so von dem kleinen Hügel einen 360° Rundumblick genießen. Nordwestlich hat man die Puntas Carrabida, Ortu Caminu, Sos Nidos, Padra Mugones und Cusidore im Blick, im Süden den Monte Oddeu und Punta S'Iscopargiu.
Durch das wilde Karstgestein steigen wir hinab an den markierten Weg / Pfad der uns durch das Gestrüpp hinab an eine Verzweigung leitet. Dort linkshaltend weiter hinab an den nächsten Abzweig am Su Praicarzuh. In 2022 sind wir von hier auf dem Herweg wieder zurück an den Startpunkt der Wanderung gegangen. In 2024 nehmen wir den Weg nach links und direkt hinab ins Surtana Tal. Teilweise steil, oft sehr ruppig und steinig leitet der Bergweg meist durch den Wald hinunter an den Herweg. Auf ~310 m treffen wir diesen wieder und folgen nun dem bekannten Weg durch das Surtana Tal einfach zurück an den Ausgangspunkt der Wanderung.
Den Tiscali haben wir nun zum zweiten Mal bestiegen und damit ist es auch gut. Beim nächsten Besuch der Insel werden wir schauen, ob wir uns den höchsten Berg Sardiniens (Punta La Marmora im Gennargentu-Massiv, 1.834 m) mal unter die Wanderschuhe nehmen.

Blick vom Tiscali in Richtung Surtana Tal
Tiscali

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere bis schwere Bergtour
- wenig Schatten und im Sommer sehr heiß
- kaum Forststraße, meist Bergpfade
- Trittsicherheit notwendig
- Kondition für ~ 580 Hm ↑↓ und ca. 12 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- zumindest festes Schuhwerk

Beste Jahreszeit:
Ganzjährig möglich.