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Hahnkampl und Gramaijoch

(2080 m / 2017 m) 12.09.2021

In der Sonnjochgruppe im Karwendel leitet eine schöne und anspruchsvolle Bergtour über die Binsalm hinauf zum Hahnkampl und weiter zum Grameijoch. Im Herbst ist die Anfahrt durch Riß- und Engtal mit dem berühmten Großen Ahornboden und seinen leuchtenden Farben eine Reise wert.
Hinauf zum Binssattel ist es eine einfache bis mittelschwere Wanderung. Der Weg füht über kleine steinige Pfade und auch teilweise breite Wirtschaftswege bis fast hinauf in des Sattel Westliches Lamsenjoch. Ab dem Sattel wird der Anstieg schnell mittelschwer bis schwer und erfordert an einigen schmalen Stellen des Kamms unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Eine Engstelle direkt am Grat ist per Drahtseil entschärft, luftig bleib sie dennoch.
Das Hahnkampl ist bei weitem nicht der höchste Berg in dieser Ecke der Alpen, doch bietet er vergleichsweise einfach spektakuläre Aussichten auf die unzählige Karwendelgipfel in direkter Nachbarschaft.

Blick vom Gramaijoch auf den grünen Hahnkampl
Hahnkampl

Ausgangspunkt
Eng - Eng Alm
Wanderparkplatz "Ahornboden"
(ca. 1200 m, Maut 7 €/Tg., Stand 2023)

Routenverlauf
Parkplatz - Binsalm - Binsalm / Korbinian-Kapelle - Westliches Lamsenjoch - Hahnkampl - Binsalmsattel - Gramaijoch - Binsalmsattel - Binsalm - Parkplatz

ca. 5 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Wir starten direkt am Parkplatz des Alpengasthofs Eng zur Überschreitung des Hahnkampl zu einer sehr abwechslungsreiche Bergtour inmitten einer grandiosen Karwendel-Landschaft. Zunächst folgen wir einem asphaltierten und für Fahrräder gesperrten Weg in südwestlicher Richtung hinein in den Enger Grund in Richtung Eng Alm. Bereits nach wenigen Metern biegen wir am großen Schild und Wegweiser „Hahnkampl“ nach links ab und folgen dem Binsbach in südöstlicher Richtung in den lichten Wald hinein. Nicht viel später dreht der Weg nach rechts ein und leitet uns in vielen Kehren durch den Bergwald steiler bergauf. Auf diesem Bergweg, der teilweise mit Stufen ausgebaut ist, erreichen wir nach einer guten halben Stunde eine Fahrstraße. Dieser folgen wir linkshaltend und folgen dem breiten Weg hinauf an die Binsalm. Zu unserer Linken fällt das Gelände sehr steil in das Tal des Binsbachs ab.
Zwei Kehren später erreichen wir die Binsalm und kurz darauf auch die Gebäude der Binsalm auf 1502 m. Wir gehen rechts an der Alm vorbei und folgen kurz dem breiten Weg weiter bergan. Nach der Alm und der kleinen Binsalm Kapelle zweigt nach links ein Pfad durch die Weidefläche empor und leitet uns auf ~1600 m zurück auf den breiten Almweg. Bei einem Blick zurück über die Binsalm hat man gegenüber den Blick frei auf den Teufelskopf und die Gumpenspitze. Bei erreichen des Almwegs kurz auf diesem hinauf und kaum 100 m später in der zweiten Rechtskehre nach links und dort weiter dem Pfad folgen (Beschilderung Binssattel - Sonnjoch - Lamsenspitze). Beim nächsten Schilderbaum halten wir uns in Richtung Gramaialm - Lamsenjochhütte, da wir den Hahnkampl aus dem Westlichen Lamsenjoch heraus ersteigen wollen. Bis ins Joch treffen wir noch drei Mal auf dem Alm-/Karrenweg, der uns zuletzt direkt ins Lamsenjoch leitet. Im Westlichen Lamsenjoch angekommen lässt sich prima hinüber zur Lamsenjochhütte schauen. Direkt im Sattel halten wir uns links und folgen der Beschilderung Hahnkampl - Gramaihochleger nach Osten. Der Bergpfad dreht rasch nach Norden ein und dort wo es dann wieder aufwärts geht, geht der Blick zur Rechten hinunter ins Falzhurntal. Nun wird es schwieriger, Trittsicherheut und Schwindelfreiheit werden benötigt für den Anstieg über den Südrücken hinauf zum Hahnkampl. Stellenweise bricht die Wand nach rechts nahezu senkrecht ab, einige Felsstufen werden überkraxelt. Eine davon ist mit einem Stahlseil versichert. Geübte werden hier sicherlich ihren Spaß finden. Die Aussicht ist sowieso karwendeltypisch einfach fantastisch. Fast am Gipfel angelangt hat man ein Stück des Grates samt Gipfel und dahinter liegenden Karwendelgipfeln im Blick. Mit der Lamsenspitze im Rücken, den Blick nach Norden gerichtet ergibt sich dabei ein herrlicher Panoramaausblick. Die letzten Meter sind nun flugs überschritten und wir erreichen den oft gut besuchten Gipfel des Hahnkampl, suchen uns ein schönes Plätzchen und genießen unsere Gipfelbrotzeit. Bei freiem Blick auf die vielen umliegenden Gipfel wie Lamsenpitze, Spitzkarspitze, Grubenkarspitze, Dreizinkenspitze, Teufelskopf, Gumpenkarspitze, Gamsjoch, dem mächtigen Felsblock des Sonnjoch, Rappenspitze und Rauher Knöll, um nur einige zu nennen, lässt es sich prima aushalten.
Nach einer knappen halben Stunde brechen wir den Weiterweg an. Dabei leitet uns der Bergpfad über den Nordrücken hinunter in den Binssattel. Vom Hahnkamplgipfel hat man den Bergpfad hinunter bereits im Blick und auch bereits das Gramaijoch, das nach dem Binssattel noch erstiegen wird. Gegenüber bzw. hinter dem Gramaijoch schauen bauen sich die mächtigen Südflanken von Gumpenspitze, Gamsjochgipfel und Ruderkarspitze vor uns auf. Rechts von uns liegt eingebettet in der mächtigen Geländemulde unterhalb des Sonnjochs das Gramaihochleger. Da geht es für uns heute jedoch nicht vorbei. Zunächst leitet der Bergpfad über einen freien Rücken nach Norden und im weiteren Verlauf durch eine Latschengasse hinab in den Binssattel. Dabei leitet unser Weg über ein paar leichte, kraxelige Geländestufen, dich auch mal per Treppe hinabgestiegen werden. Im Sattel nehmen wir denn den unbeschilderten Pfad, kurz um einen Latschenbusch herum weiter nach Norden hinauf. Über eine Wiese dem Kammverlauf aufwärts folgend und hinein in eine schmale Gasse durch das nächste Latschendickicht hinauf auf das kleine Gramaijoch. Ein kleines Steinmandl kennzeichnet den Gipfel, den wir für uns alleine haben. Neben den ganzen großen und bekannten Gipfeln in unmittelbarer Nachbarschaft verwundert das Alleinsein am Gramaijoch nicht. Noch eine kurze Rast im Gras, dann geht es auf dem Herweg zurück in den Binssattel. Dort halten wir uns rechts, steigen am Kamm durch ein Gatterl auf die andere Seite und folgen der Beschilderung durch die Latschen hinunter an die Binsalm.
In einigen Serpentinen geht es zunächst durch die steile Südwestseite abwärts und auf etwa 1000 m nach Süden das Gelände querend, durch die Latschen an die Almstraße, die wir vom Anstieg her bereits kennen. Dort angekommen, scharf rechts herum dieser folgend abwärts und kurz später auf dem Bergpfad nach rechts ab hinunter an die Binsalm. Erneut über die Weide abwärts, vorbei an der Kapelle zu den Gebäuden der Binsalm und weiter auf dem bekannten Aufstiegsweg zurück in die Eng und den Startpunkt der heutigen Bergfahrt.
Nach insgesamt fünfeinhalb Stunden erreichen wir wieder den großen Wanderparkplatz Ahornboden am Alpengasthof Eng und beenden eine nicht allzuschwere, dafür sehr aussichtsreiche und sehr abwechslungsreiche Bergtour.

Blick von Hahnkampl ins Engtal
Beschreibung

Blick von Hahnkampl ins Falzturntal
Beschreibung

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere - schwere Bergtour
- Waldwege, Bergpfade und Forststraßen
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- ein paar einfachen Kraxlstellen bis max. I (UIAA-Skala)
- Kondition für ~ 990 Hm und ca. 10 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober