Fineilspitze
(3516 m) 29.03.2005
Auch wenn
die Fineilspitze nicht so häufig besucht wird wie die bekannten
Nachbarn Similaun und Wildspitze, bietet sie doch eine lohnende,
hochalpine Tour.
Unschwierig gelangt man von der Similaunhütte, vorbei an
der Ötzi- Fundstelle, auf das Hauslabjoch, dann folgt ein
wenig Blockkletterei über den schmalen Grat hinauf zum
Vorgipfel und weiter zum höchsten Punkt.
Fineilspitze
vom Hauslabjoch aus gesehen
Ausgangspunkt
Similaunhütte
(3.019 m)
Routenverlauf
Similaunhütte - Tisenjoch - Hauslabjoch - Fineilspitze
- Hauslabjoch - Hochjochferner - Arzbödele - Hochjoch Hospiz
ca.
6 Std.
Tourenbeschreibung
Nach dem Frühstück starten wir heute wieder gegen
08:30. Das heutige Tagesziel ist das Hochjoch Hospiz, doch
vorher wollen wir auf die Fineilspitze steigen. Die Wetterprognose
schaut heute deutlich besser aus als am Vortag. Heute können
wir sogar prima unseren Weg zum Similaun erkennen, und man
sieht nun, dass dies doch ein mächtiger Berg ist.
Der Weg führt uns wie am zweiten Tag zunächst einige
Meter talwärts Richtung Martin-Busch-Hütte, bevor
wir dann wieder den Aufschwung z. T. steil zum Tisenjoch hinaufstapfen.
Vorbei am Ötzi-Denkmal geht es in nördl. Richtung
weiter hinauf auf das Hauslabjoch. Bereits von hier aus haben
wir heute einen tollen Blick auf die umliegenden Berge. Schön
zu sehen Similaun, Hintere Schwärze und natürlich
unser höchster Berg des Tages, die Fineilspitze.
Unterhalb des Gipfelgrates (auch finden wir wieder ein ganzes
"Skidepot" vor) werden die Schneeschuhe gegen Steigeisen
getauscht. Wir gönnen uns noch einen Müsliriegel
und einen heißen Tee, bevor es weiter geht. Nach einer
kurzen Pause steigen/klettern wir in Seilschaft den immer
schmaler werdenden Grat steil hinauf zum Vorgipfel und weiter
über eine Firnflanke zum höchsten Punkt. Auf dem
Gipfel, um das Kreuz herum, ist nicht einmal Platz genug für
unsere kleine Gruppe (8 Personen). Dies mag auch mit der Grund
sein, warum die meisten Bergsteiger den Gipfel eher "links"
liegen lassen und direkt zu den Hütten absteigen. Nachdem
einigen Fotos gemacht sind, steigen wir über den Aufstiegsweg
hinab zum Skidepot. Dort legen wir eine längere Pause
ein und genießen das schöne Wetter und die herrliche
Aussicht. Später geht es dann in direkter Linie über
den westl. Teil des Hochjochferner -unterhalb des Hauslabkogels-
hinab in Richtung Rofental. Auf ca. 2.500 Hm legen wir, nach
dem Abstiegshatscher durch den immer weicher werdenden Schnee,
eine Pause auf von der Sonne freigelegten Steinen ein. Das
Skigebiet auf dem Hochjochferner, das Gasthaus Bella Vista
(Schöne Aussicht), die Schwarze Wand und die Fineilköpfe
sind von hier aus gut zu sehen.
Nach der Pause halten wir uns an der Brücke auf der linken
Talseite. Wir gehen -noch- mit Blick auf das Hochjoch Hospiz
und das nahende Unwetter weiter talwärts. Doch unterhalb
des Arzbödele gibt es für die meisten eine Überraschung.
Bevor wir das Hochjoch Hospiz erreichen, steht ein Abstieg
von ca. 150 Hm hinab zur Hängebrücke an. Dieses
kurze, mit nassem schwerem Schnee bedeckte, steile Hangstück
hat es in sich. Ständig sackt man in den aufgeweichten
Schnee bis weit übers Knie, teilweise bis zur Hüfte
ein. Dies erschwert das Vorwärtskommen erheblich. Jochen
musste sogar die Schneeschaufel aus dem Rucksack holen, um
sich zu befreien.
Kaum haben wir den Abstieg bewältigt geht es die besagten
150 Hm wieder hinauf zum Hospiz. Von Schnee ist auf dieser
Seite des Berges fast nichts mehr zu sehen. Der Weg ist matschig
und schmierig. Zudem beginnt es heftig zu schneien. Dies ist
kein schöner Abschluss für eine sonst sehr schöne
Gipfeltour.
Etwas müde und kaputt erreichen wir gegen 16:15 die Hütte.
Diese ist, so scheint es, richtig voll. Doch unsere Zimmer
sind schon lange gebucht, und so können wir problemlos
einziehen. Dieses Glück haben nicht alle an diesem Tag.
Doch der Wirt brachte alle, die einen Schlafplatz brauchten,
unter.
Bis zum Abendessen legten wir uns auf die Betten und ratschten.
18:30 Uhr endlich Essenszeit... - auch hier
sind die Portionen ordentlich groß und sehr lecker.
Zum Abschluss bekommen wir sogar noch kurz bevor die Küche
schließt eine riesen Portion super leckeren Kaiserschmarrn.
Draußen hat der Schneesturm nachgelassen, und es sieht
so aus, als klare es in der Nacht auf. Wir hoffen alle, das
es ordentlich kalt wird und der weiche Schnee ein wenig durchfriert,
damit wir nicht wieder bis weit übers Knie einsinken
und mit dem nassen Schnee kämpfen müssen. (ein kleiner
Trost für uns: den Skitourengehern
ging es bei diesen Schneeverhältnissen auch nicht besser!)
Charakter / Schwierigkeit:
- schwere Schneeschuhtour
- für Gipfel und Gipfelgrat absolute Trittsicherheit
und Schwindelfreiheit erforderlich
- ausreichend Ausdauer und ein wenig Hochtourenerfahrung
notwendig
Ausrüstung:
- Hochtourenausrüstung
Aufstieg | Similaun | Fineilspitze | Guslarspitze | Wildspitze