GR 20 Refuge d'Ortu di u Piobbu - Refuge de Carrozzu
21.06.2006
2. Etappe
Länge: 8 Km
vorgegebene Gehzeit: 6:30
Unsere Gesamtzeit mit Pausen: 7:32
Gesamtaufstieg: 8110 Hm
Gesamtabstieg: -1085 Hm
Höhenmeter sind kumuliert
Auf dem Weg hinab zum Refuge de Carrozzu
Die Etappen
Calenzana-Piobbu — Piobbu-Carrozzu — Carrozzu-Haute
Asco — Haut
Asco-Berg. de Ballone
Berg. de Ballone-Verghio — Verghio-Manganu — Manganu-Petra Piana
Petra Piana-L'Onda-Vizzavona
Tourenbeschreibung
Auf meist felsigem Weg und über einigen
leichte Kletterstellen (II) führt die heutige Etappe
zum Refuge de Carrozzu. Wir beginnen wieder zeitig (Wecken
05:30 Uhr), sodass wir nach Frühstück und Zusammenpacken
um 07:30 abmarschieren können.
An der Quelle füllen wir nochmal unsere Wasserflaschen
auf, bevor der Weg steil durch ein Birkenwäldchen aufsteigt.
Kaum haben wir ca. 80 Hm geschafft, geht es auch schon wieder
abwärts, vorbei an den verfallenen Bergeries la Mandriccia,
über den Mandriccia Bach. Hier kann man ggf. nochmals
die Wasservorräte ergänzen. Auf ca. 1700 m gibt
es eine weitere kleine Quelle, hier sollte man unbedingt Wasser
auffüllen, da es bis kurz vor dem nächsten Refuge
keine weitere Wasserstelle mehr gibt!
Der Weg steigt nun immer steiler an und bringt uns ins etwa
2¾ Stunden hinauf auf den 1950 m hohen Bocca Pisciaghia.
Die Wolken haben sich verdichtet und es beginnt leicht zu
nieseln; Deshalb haben wir keine Lust auf eine Pause und schieben
nur schnell ein Paar Kaminwurze und einen Müsliriegel
ein. Danach geht es zunächst einige Meter fallend, dann
wieder steil aufwärts auf den für heute höchsten
Punkt der Tour (2020 m), bevor wir wieder etwa 150 Meter absteigen.
Nun folgt ein ewiges Auf und Ab sowie die weiter oben erwähnten
2er Kletterstellen. Zusammen mit dem stärker gewordenen
Regen ist das nicht ganz ungefährlich. Der Fels bietet
zwar viele gute Tritte und Griffe, doch so richtig sicher
fühlt sich keiner. Inzwischen sind wir zu einer größeren
Gruppe zusammen gelaufen und da wir an diesen Engstellen so
gut wie keine Möglichkeit haben zu überholen oder
überholt zu werden, ziehen wir wie eine große Karawane
hinüber zum Col d'Avartoli und weiter zum Bocca di I'Innominata.
Hier pausieren wir nochmals kurz, bevor wir den Abstieg hinab
zum Refuge angehen.
Gute 200 Höhenmeter tiefer machen wir es uns bei dem
"Monsterfelsen"
gemütlich und legen eine erste längere Pause ein.
Wir wollten uns eigentlich in die Höhle setzen, aber
vor uns war mal wieder so eine "Menschenschwein"
da und hat seine Exkremente liegen lassen. So suchen wir uns
einige Meter weiter einen schönen Sitzplatz und strecken
mal alle Viere von uns. Seit einer knappen Stunde regnet es
nicht mehr und die Wolken werden auch wieder deutlich heller.
Im späteren Abstieg, der felsig und geröllig weiter
steil hinab zum Refuge führt, wird uns richtig warm.
Nach insg. 7½ Stunden erreichen wir dann das Refuge.
Die Rumrutscherei auf dem schottrigen Weg war nicht mehr lustig.
Mittlerweile ist die Sonne wieder da und brennt von oben auf
uns nieder. Es ist sommerlich heiß und das auf 1270m.
Schnell wird ein Zeltplatz zwischen den Bäumen gesucht,
damit wir dann zum gemütlichen Teil übergehen können.
Nachdem unsere Behausung steht, erkunden wir den Rest des
Geländes und finden eine tolle Douche
Rustiqueund ein super Badezimmer.
In der Dusche kommt eiskaltes Quellwasser aus einem Schlauch,
trotz der sommerlichen Außentempraturen kostet es Überwindung,
sich damit abzuduschen; ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen
lassen sollte!
Nach unserem Beutelnachtmahl (Rindfleischeintopf Försterin
Art) genehmigen wir uns noch eine Büchse kaltes Bier.
Danach geht es wieder fast mit den Hühnern ins Bett.
Die Zeltplätze
hier im Wald sind schön, schade nur, dass auch hier einige
Menschen nicht den Weg aufs Klo finden und dementsprechend
riecht es auch (was allerdings auch an der nicht wirklich
weit entfernten Sickergrube liegt). Durch den leichten Wind,
der Tags vom Meer herauf wehte, hat man davon erst bei nachlassendem
Wind am Abend gemerkt.
Die sanitären Einrichtungen sind o. K., jedoch bei weitem
nicht so gut wie im letzten Refuge! Die Baustelle auf dem
Refuge und das bereits fertiggestellte Fundament weisen auf
eine deutliche Verbesserung der Bedingungen in naher Zukunft
hin.
Die Quelle findet man im
Badezimmer.