GR 20 Bergeries de Ballone - Le Castellu di Verghio
21.06.2006
5. Etappe
Länge: 12,5 km
vorgegebene Gehzeit: 6:15
Unsere Gesamtzeit mit Pausen: 7:19
Gesamtaufstieg: 821 Hm
Gesamtabstieg: -868 Hm
Höhenmeter sind kumuliert
Esel an der Bergeries de Ballone
Die Etappen
Calenzana-Piobbu — Piobbu-Carrozzu — Carrozzu-Haut Asco — Haut Asco-Berg. de Ballone
Berg. de Ballone-Verghio — Verghio-Manganu — Manganu-Petra Piana
Petra Piana-L'Onda-Vizzavona
Tourenbeschreibung
Der Morgen ist mal wieder regnerisch, sodass das Frühstück
und das Zusammenpacken heute etwas schneller vonstatten geht.
So starten wir vorbei an den Lasteneseln der Bergeries de
Ballone (mit denen tatsächlich noch heute die Vorräte
hierher geschafft werden) in südwestliche Richtung und
folgen dem leicht fallenden Pfad durch den Wald hinab zum
Ravin de Pagali Orba. Auf etwa 1400 m queren wir diesen und
gehen zunächst leicht steigend weiter den Markierungen
folgend und vorbei an verkohlten Baumstümpfen Richtung
Westen. Gut eine Stunde nach Verlassen der Bergeries de Ballone
wird der Weg wieder deutlich steiler und die feuchte schwüle
Luft lässt uns mächtig schwitzen. Die dunklen Wolken
folgen uns, sodass es langsam ein wenig abkühlt. Der
Wind wird frischer und die dunklen Wolken ziehen sich immer
stärker zusammen. Wir steigen weiter rechts neben dem
Bach hinauf zum
Bocca di Foggiale (1962m). Hier oben peitscht der Wind
über den Pass so stark, dass er uns trotz der schweren
Rucksäcke fast umwirft. Hinter einem Steinwall suchen
wir etwas Schutz und legen einen kurzen Stopp ein. Hier treffen
wir "Düsseldorf" (Kalle und Peter aus Marl)
und Jean-Jacques mit Frau. Wir entschließen uns nicht
über das Refuge de Ciottulu di i Mori zu gehen, sondern
in direkter Linie (den Spuren des alten GR 20 folgend) hinab
zu den verfallenen Bergeries de Tula zu gehen.
Hier treffen wir dann auch bei 2 riesigen Felsblöcken
auf den Golo-Bach. Bald stoßen wir wieder auf den markierten
Weg des GR 20 und folgen diesem eine gute halbe Stunde, bevor
wir uns eine nettes Plätzchen an einer Gumpe suchen,
von denen hier zahlreiche vorhanden sind, und den letzten
in Ascu gekauften Käse genießen.
Danach folgen wir den Golo weiter talaus bis zu den Cascades
de Radule, wo wir den Golo über eine Brücke queren.
Nach ein paar Minuten leichten Anstiegs erreichen wir die
Bergeries de Radule. Hier kann man Wurst und Käse kaufen.
Der Käse von dieser Bergeries ist absolut frisch und
das Stück, das wir gekauft haben, war sooo lecker!
Weiter gehen wir hinter der Bergerie vorbei und queren einen
kleinen Bach (Trinkwasser). Kurz darauf folgt eine Abzweigung
hinüber zum Col de Verghio. Wir bleiben auf dem GR 20
und gehen nach Südwesten, wo wir bald einen Wald erreichen.
Angeblich sollten es von den Bergeries de Radule bis zum Castellu
nur 45 Min. sein, doch irgendwie will der Weg durch den Wald
nicht enden. Zudem sind die Markierungen in diesem Teil der
Tour sehr schlecht, bzw. fehlen teils über mehrere Hundert
Meter. Aufpassen muss man vor allem, wenn man auf einem Stück
guten Wanderwegs -der außerdem ausgezeichnet markiert
ist- an eine Gabelung in einer Spitzkehre kommt. Hier nicht
dem bequemen Weg abwärts folgen (gelb markiert), sondern
unbedingt den Steinmandl auf dem ganz rechten Weg leicht ansteigend
folgen. Dieser Weg führt nun in ständigem leichten
Auf und Ab hinüber zum Castellu di Verghio. Etwa 1 km
vor dem Castellu kreuzen sich der GR 20 und der Mare a Mare
Nord. Nun ist das Tagesziel ist nicht mehr weit - wie man
auch an den Abfällen im Wald (rostige Kanister, Autoreifen...)
unschwer erraten kann.
Fast 8 Stunden nach unserem Aufbruch heute Morgen erreichen
wir das Castellu die Verghio. Wir haben noch nie ein so hässliches
und runtergekommenes Skizentrum gesehen. Mit einem Castellu,
zu deutsch Schloß, hat dieses häßliche Bauwerk
nichts zu tun. Es fällt uns schwer zu glauben, das im
Winter hier wirklich Skiebetrieb ist, auch wegen der völlig
vergammelten Liftanlagen.
Nur flugs das Zelt aufgebaut, die Schlafsäcke eingeräumt
und ab unter die - leider nur - kalte Dusche. Danach haben
uns David und Denis auf einen Kaffee eingeladen, der so richtig
gut war.
Im Laden haben wir uns noch mit einen Brot und einer korsischen
Wurst versorgt, bevor es Abendessen gab: heute mal ein lecker
Beutel à la Försterin.
Kein Gas zum Kochen in der "Küche", die obdendrein völlig vergammelt ist.
Schlafmöglichkeiten in der Unterkunft direkt
am Zeltplatz. Allerdings sind diese in einem sehr vergammelten
Zustand.
Der Zeltplatz völlig verdreckt, nicht dass nur überall
Kuhmist rumlag, auch der Inhalt der Mülltonne war ausreichend verteilt. Und die ist nicht
erst vor ner Stunde umgekippt. Bis dato haben wir noch nie
einen trostloseren Zeltplatz als diesen gesehen. Und mit dieser Meinung
sind wir nicht allein!
Dafür, dass man hier alle Möglichkeiten der Zivilisation
nutzen kann, ist der Zeltplatz sowie die festen Unterkünfte
eine absolute Frechheit.
Die sanitären Einrichtungen sind passabel,
aber es gab nur kaltes Wasser.
Für uns eine der schlechtesten Gîte d' Étape.
Höhenprofil GR 20 - 5. Etappe - leider trat die Uhr in Streik